In: Home > News > Eine Stimme für die Opfer! Die GfbV von Bosnien-Herzegowina und Südtirol wünschen der österreichischen Justizministerin Kraft und Erfolg
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Bozen, Sarajewo, 10. Januar 2020
Alma Zadic ist Bundesministerin für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz der Republik Österreich. Foto: Wikipedia.
Die beiden GfbV-Sektionen begrüßen die Ernennung
von Alma Zadic zur Justizministerin der neuen
österreichischen Regierung. Ihre Berufung ist ein Signal.
Ein Signal gegen rechte und ausländerfeindliche Kräfte
in Österreich und in den anderen EU-Ländern. Mit Alma
Zadic wurde eine Bürgerin und exzellente Juristin in die
Regierung berufen, die 1984 in Tuzla in Bosnien geboren wurde.
Der Politikwissenschaftler Anton Pelinka bezeichnete Zadic wegen
ihrer bosnischen Herkunft als Alt-Österreicherin. Vor dem
Ersten Weltkrieg war Bosnien - wie Südtirol auch - Teil des
multinationalen Habsburger Reiches.
Zadic flüchtete mit ihren Eltern als Zehnjährige vor
dem serbischen Aggressionskrieg aus ihrer bosnischen Heimat. Auch
deshalb wird sie in Österreich angefeindet, von den
Freiheitlichen, die sich als Verbündete der serbischen
Nationalisten und Kriegstreiber outeten. Es ist schon bedenklich,
dass Zadic von der Polizei geschützt werden muss.
Zadic, als Alt-Österreicherin mit multinationalem
Hintergrund und Opfer der Vertreibung während des
Bosnien-Kriegs, wird für Bedrohte und Verfolgte in
Österreich großes Verständnis haben. Wir hoffen,
dass Zadic als ehemalige Mitarbeiterin des "Internationalen
Tribunals für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien"
Bosnien auf die Agenda Österreichs und der EU setzt. Ein
Großteil der Kriegsverbrecher wurde bisher nicht belangt.
Diese Straflosigkeit ist besonders in Bosnien dramatisch, wo
neben vergewaltigen bosnischen Frauen ihre serbischen oder
kroatischen Vergewaltiger leben.
Im Juli jährt sich zum 25. Mal das Massaker von Srebrenica.
Unter dem Schutzschirm niederländischer UNO-Soldaten
massakrierten serbische Soldaten und Milizionäre unter der
Führung von Ratko Mladic mehr als 8.000 Bosnier. Der
traurige Jahrestag sollte Anlass sein, die bisher praktizierte
Straflosigkeit in Bosnien zu beenden.
Als Menschenrechtsorganisationen wünschen wir Ministerin
Zadic viel Erfolg. Wir hoffen, in ihr und ihrem Ministerium einen
Partner für künftige gemeinsame Aktivitäten zu
haben. Gerne bieten wir dafür unsere Unterstützung und
Hilfe an und laden die Ministerin zu einem Besuch in unsere
Büros nach Sarajewo und Göttingen ein.
Fadila Memisevic, Belma Zulcic - Društvo za
ugrožene narode za BiH/GfbV-Bosnien-Herzegowina
Martha Stocker, Wolfgang Mayr, GfbV-Südtirol
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2019/191203de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090226de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080722de.html
| www.gfbv.it/3dossier/bosnia/handke.html
| www.gfbv.it/3dossier/eu-min/zuelch.html
in www: www.icty.org | www.coalitionfortheicc.org