Acht Jahre soll die
uigurische Geschäftsfrau Rebiya Kadeer in China in Haft
verbringen, weil sie Mitarbeitern des US-Kongresses ein
Päckchen mit Zeitungen überreichen wollte. Darin
befanden sich auch Berichte über die katastrophale
Menschenrechtslage in Xinjiang. Fast 500 muslimische Uiguren
wurden in der im Nordwesten des Landes gelegenen Provinz seit
1997 aus politischen Gründen zum Tode verurteilt. Rebiya
Kadeer ist unter ihren Landsleuten sehr beliebt, da sie ihren
Reichtum nutzte, um Hunderten arbeitsloser Frauen bei der
Gründung einer wirtschaftlichen Existenz zu helfen. Noch
1995 vertrat sie China auf der Welt-Frauen-Konferenz. Doch dann
fiel sie politisch in Ungnade, als ihr Mann in den USA
politisches Asyl beantragte. Sie verlor ihr Parlamentsmandat und
wurde schließlich verhaftet, da sie sich nicht von ihrem
Ehemann lossagen wollte.
Was ein kurzer
Verwandten-Besuch in China werden sollte, wurde zum Albtraum. Die
in Düsseldorf lebende Musikerin Wenrong Lin wollte nur das
Chinesische Neujahr in ihrer Heimat feiern. Jetzt droht der Falun
Gong-Anhängerin eine jahrelange Odyssee durch chinesische
Haftanstalten. Agenten des auf die Verfolgung von Falun Gong
spezialisierten Sicherheitsbüros 610 verhafteten die
Düsseldorferin am 8. Februar in Wuhan. Inzwischen wurde sie
in das Arbeitslager Shyan (Provinz Hubei) eingewiesen. Folter,
Gehirnwäsche und sexuelle Gewalt drohen vor allem
verhafteten Falun Gong-Anhängerinnen in Polizeistationen und
Arbeitslagern. Mehr als 580 Falun Gong-Praktizierende kamen seit
Juli 1999 im Gewahrsam chinesischer Sicherheitskräfte
gewaltsam zu Tode.
Bitte appellieren Sie an Bundesaußenminister Joschka
Fischer, sich bei dem in Kürze tagenden Deutsch-Chinesischen
Menschenrechtsdialog für eine sofortige Freilassung von
Rebiya Kadeer und Wenrong Lin einzusetzen.
E-mail-Adresse: poststelle@auswaertiges-amt.de,
Alternativ Faxnummer: 01888 / 17 34 02
Sehr geehrter Herr Minister,
mit großer Besorgnis verfolge ich das Schicksal der
inhaftierten uigurischen Geschäftsfrau Rebiya Kadeer und der
am 8. Februar in Wuhan festgenommenen Falun Gong-Anhängerin
Wenrong Lin, die in Düsseldorf lebt. Das Schicksal beider
Frauen steht beispielhaft für die Verfolgung der Uiguren und
von Falun-Gong-Praktizierenden in der Volksrepublik China. Ich
bitte Sie, sehr geehrter Herr Minister, sich bei der
nächsten Sitzung des Deutsch-Chinesischen
Menschenrechtsdialogs für die sofortige Freilassung beider
Frauen einzusetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Tausende
GfbV-Unterstützer beteiligten sich im letzten Herbst an
unseren Protestaktionen, um Amina Lawal vor der Steinigung zu
bewahren. Die Nigerianerin soll wegen Ehebruchs gesteinigt
werden, sobald sie ihre Tochter im Januar 2004 abgestillt hat.
Angesichts der internationalen Proteste versprach Nigerias
Staatspräsident Olusegun Obasanjo Hilfe für die gegen
den Willen der Zentralregierung nach dem umstrittenen
muslimischen Scharia-Gesetz zum Tode verurteilte junge Mutter.
Doch seither hat die nigerianische Regierung aus Angst vor dem
Verlust muslimischer Wählerstimmen bei den
Präsidentschaftswahlen im April 2003 nichts unternommen, um
Amina Lawal zu retten. Am 25. März wird ein Berufungsgericht
erneut über Aminas Einspruch gegen das Todesurteil beraten,
doch die Chancen eines Freispruchs sind gering. Bitte appellieren
Sie an Christopher Patten, den Kommissar für Auswärtige
Angelegenheiten der Europäischen Union, sich für Aminas
Rettung einzusetzen.
E-mail Adresse: christopher.patten@cec.eu.int,
Alternativ Faxnummer: 0032 / 2 - 298 1299
Dear Commissioner for External Relations,
I'am very much concerned about the stoning sentence of Amina
Lawal by a Sharia court in Katsina, Nigeria. The young mother has
been sentenced to death for giving birth to a child while
divorced. In autumn 2002 the Nigerian Government has promised to
assist Amina's lawyers with their appeals. Unfortunately they
have failed to provide any assistance until now. With regard to
the presidential elections in April 2003 and the Muslim
electorate in Northern Nigeria, the Nigerian Government has
stopped any public criticism of the highly controversial Sharia
laws. I am calling upon you, dear Commissioner for External
Relations, to urge the Nigerian Government to fulfil their
promises and to assist Amina's lawyers with their appeals.
Sincerely yours,
Übersetzung:
Sehr geehrter Herr Kommissar für Auswärtige
Angelegenheiten, ich bin sehr besorgt über das
Steinigungsurteil gegen Amina Lawal von einem Scharia-Gericht in
Katsina, Nigeria. Die junge Mutter wurde zum Tode verurteilt,
weil sie eine Tochter gebar, obwohl sie geschieden war. Im Herbst
2002 versprach die nigerianische Regierung, Aminas
Rechtsanwälten in dem Berufungsverfahren zu
unterstützen. Leider haben sie dieses Versprechen bis heute
nicht eingelöst. Mit Rücksicht auf die für April
2003 geplanten Präsidentschaftswahlen und muslimische
Wähler im Norden Nigerias, hat sich die nigerianische
Regierung jeder öffentlichen Kritik an den sehr umstrittenen
Scharia-Gesetzen enthalten. Ich appelliere an Sie, sehr geehrter
Herr Kommissar für Auswärtige Angelegenheiten, die
nigerianische Regierung aufzufordern, ihr Versprechen
einzulösen und Aminas Rechtsanwälte in dem
Berufungsverfahren zu unterstützen. Hochachtungsvoll
"Seit die Rebellen in
unser Dorf eindrangen, wache ich jede Nacht schweißgebadet
von Angst-Träumen auf", erzählt die 20 Jahre alte
Charlotte unter Tränen. Die junge Frau lebt in einem Dorf in
der Nähe der Stadt Bukavu im Osten des Kongo. Sie ist noch
immer traumatisiert von einem Überfall der Rebellen im
Oktober 2002. "Als sie in unsere Hütte eindrangen,
stürzten sie sich auf mich und vergewaltigten mich.
Später musste ich ihnen in ihr Lager folgen, wo sie sich
dann um mich stritten." Charlottes Schicksal ist kein Einzelfall.
Im Osten des Kongo terrorisieren Rebellenbewegungen die
Zivilbevölkerung auch nach dem offiziellen Ende des Krieges,
in dem drei Millionen Menschen seit 1998 starben. Erst letzte
Woche kamen erneut 700 Menschen bei einem Massaker ums Leben.
Mehrere Zehntausend Frauen wurden in den letzten vier Jahren
Opfer von Vergewaltigungen, die gezielt als Waffe im Krieg
eingesetzt werden. Hunderte wurden wie im Bosnien-Krieg von
Milizionären und Soldaten in Vergewaltigungslager
verschleppt. Viele der Vergewaltigten werden mit AIDS infiziert.
Bitte appellieren Sie an den Generalsekretär der Vereinten
Nation, Kofi Annan, sich dafür einzusetzen, dass die
UN-Beobachtermission im Kongo (MONUC) auch mit dem Schutz der
Zivilbevölkerung betraut wird und die Verantwortlichen
für Menschenrechtsverletzungen an Frauen vor Gericht zur
Rechenschaft gezogen werden.
E-Mail: sg@un.org oder ecu@un.org, Fax: 001 / 212 / 963 21
55 oder 963 70 55
Dear Secretary-General,
Amidst the humanitarian tragedy that continues to unfold in the
eastern provinces of the DRC the plight of the civil population
continues to worsen, even after the peace agreement of Pretoria
in December 2002. Sexual violence against women and girls is
still used as a weapon of war. Tens of thousands of women in
eastern Congo have been victims of sexual violence committed by
irregular combatants and regular soldiers. Therefore I'am calling
upon you, dear Secretary- General, to urge the U.N. Security
Council to expand the mandate and capacity of the United Nations
Observer Mission in the Congo (MONUC) to include the protection
of the civilian population against human rights violations and to
develop an appropriate mechanism to bring to justice persons
responsible for sexual violence against women. Sincerely
yours,
Übersetzung:
Sehr geehrter Herr Generalsekretär,
Angesichts der humanitären Tragödie in den
östlichen Provinzen der Demokratischen Republik Kongo
verschlechtert sich stetig die Lage der Zivilbevölkerung
trotz des Friedensabkommens von Pretoria vom Dezember 2002.
Sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen wird noch immer als
Waffe im Krieg eingesetzt. Zehntausende Frauen wurden im Osten
des Kongo Opfer sexueller Gewalt irregulärer Kämpfer
und regulärer Soldaten. Daher appelliere ich an Sie, sehr
geehrter Herr Generalsekretär, den UN-Weltsicherheitsrat
aufzufordern, das Mandat und die Kapazität der
UN-Beobachtermission im Kongo (MONUC) um den Schutz der
Zivilbevölkerung gegen Menschenrechtsverletzungen zu
erweitern und geeignete Mechanismen zu entwickeln, um Personen,
die für sexuelle Gewalt gegen Frauen verantwortlich sind,
vor Gericht zur Rechenschaft zu ziehen.
Hochachtungsvoll
Seit seiner
Unabhängigkeit 1991 war Kirgisien im Vergleich zu den
anderen zentralasiatischen Staaten ein relativ liberales Land.
Den "Krieg gegen den Terror" nutzte das Regime jedoch, um
Oppositionspolitiker und Menschenrechtler, die kritische Presse
und Bürgerbewegungen mundtot zu machen. Bei Demonstrationen
wird hart durchgegriffen. Angeblichen Islamisten wird die
Verantwortung für Unruhen zugeschoben, tatsächlich wird
dadurch die Gruppe der gläubigen Moslems insgesamt
diffamiert. Vor wenigen Tagen erhielt die Gesellschaft für
bedrohte Völker (GfbV) einen Hilferuf des kirgisischen
Menschenrechtskomitees:
Am 19. Februar wurde Frau Ajieva von vier Polizisten
vergewaltigt. Sie arbeitet für die "Koalition für
Demokratie und Zivilgesellschaft", die sich immer wieder gegen
die Verletzung der Menschen- und Bürgerrechte sowie die
Verfolgung der Muslime in Kirgisien wendet.
Am 16. Februar wurde Kenjegul Kadyrbekov von drei Männern
in an ihrem Arbeitsplatz, einem Geschäft, vergewaltigt. Sie
ist die Schwester von Ischenbau Kadyrbekov, einem oppositionellen
Mitglied des kirgisischen Parlamentes.
Obwohl sich viele Personen dafür einsetzten, dass diese
Verbrechen untersucht werden, ist bislang nichts geschehen.
Bitte beteiligen Sie sich an unserer Protestaktion an den
Präsidenten Kirgisiens, den kirgisischen
Premierminister
Adressen: Präsident Askar Akajew, Fax: 00996 312 218
627, E-Mail: ghpress2@rhl.bishkek.su
Premierminister Nikolai Tanaev, Fax: 00996 312 661 382, E-Mail:
pmoffice@mail.gov.kg
Dear Mr. President:
I am very concerned about the fate of Ms. Ajieva Saikal and Ms.
Kenjegul Kadyrbekov who have been raped by militias on February
16th and February 19th. I appeal to you to take all necessary
measures to guarantee the physical and psychological integrity of
the two women and to intervene with the appropriate authorities
in order to ensure that the adequate medical assistance is
provided. Also I ask you to order a thorough and impartial
investigation into these rape cases, in order to identify those
responsible, bring them to trial and apply the sanctions as
provided by law. Please do everything in your power to guarantee
the respect for human rights and the fundamental freedoms
throughout Kyrgyzstan in accordance with international human
rights standards.
Sincerely
Übersetzung:
Sehr geehrter Herr Akajew,
Ich bin in großer Sorge um das Schicksal von Frau Ajeva
Saikal und Frau Kenjegul Kadyrbekov, die am 16. und am 19.
Februar von Angehörigen der Polizei vergewaltigt wurden. Ich
appelliere an Sie, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, dass
diese Frauen eine angemessene psychologische und medizinische
Behandlung bekommen. Zudem rufe ich Sie auf, diese Fälle
genau und unparteiisch untersuchen zu lassen und die Täter,
wie es das Gesetz vorsieht, zur Verantwortung zu ziehen. Bitte
setzten Sie sich dafür ein, dass in ganz Kirgisien die
Menschenrechte und die Religionsfreiheit gewahrt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Am 11. Juli 1995
eroberten 2000 gut bewaffnete Soldaten der bosnischen Serben
unter dem Kommando von General Ratko Mladic das ostbosnische
Srebrenica. Danach fand eine Selektion statt, bei der die Frauen
und Kleinkinder von den Männern und Knaben getrennt wurden.
8000 Männer und Jungen wurden danach in organisierten
Massakern außerhalb der Stadt ermordet. Frauen, Kinder und
Greise wurden mit Bussen evakuiert. Noch immer werden
Massengräber in und um Srebrenica geöffnet. Bis heute
sind auf dem Gebiet von Srebrenica und in der Umgebung 6 500
Opfer exhumiert worden. Nur 582 von ihnen sind bislang
identifiziert worden. Ab dem 31. März 2003 werden die
identifizierten Massakeropfer von Srebrenica wieder beigesetzt
werden, die letzten von ihnen am 11. Juli 2003, dem 8. Jahrestag
des Srebrenica- Massakers. 27 000 Menschen lebten vor dem Krieg
in der Stadt. 4 500 Vertriebene sind inzwischen
zurückgekehrt.
Etwa 1000 Witwen und Mütter von Srebrenica müssen seit
ihrer Rückkehr im tiefsten Elend leben. Ihnen kommt es vor,
als hätte sie die ganze Welt vergessen. Die Ruinen ihrer
Häuser werden gar nicht oder nur zögernd aufgebaut. Es
gibt keine Läden in ihren Dörfern. Der Weg in die
Stadt, um dort Besorgungen zu machen, ist zu weit. Die
Straßen sind zerstört, ebenso das Strom- und
Wassernetz. Es gibt keine Schule für ihre Kinder, keine
medizinische Versorgung. Sie können die Landwirtschaft nicht
in Gang bringen, weil ihnen die landwirtschaftlichen Geräte
fehlen. Viele humanitäre Organisationen haben die Stadt
Srebrenica verlassen oder ihre humanitäre Hilfe stark
eingeschränkt. Vergeblich richten Frauen ihre Hilferufe an
die Weltöffentlichkeit. Sie fühlen sich zum zweiten Mal
im Stich gelassen.
Bitte helfen Sie den Frauen von Srebrenica und ihren Kindern zu
überleben und unterstützen Sie unseren Appell an den
Generaldirektor der Ernährungs- und
Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, Jacques
Diouf. Wenn Sie eine Möglichkeit sehen, den Frauen von
Srebrenica schnell und unbürokratisch auch selbst mit
Spenden oder Sachmitteln zu helfen, dann nehmen Sie bitte
Kontrakt mit der Leiterin der GfbV-Bosnien-Herzegowina, Frau
Fadila Memisevic oder mit ihrer Sekretärin Belma Dukic auf:
Tel. 00387 33 213 707, Fax: 00387 33 213 709, E-Mail.: gfbv.sa@bih.net.ba. Beide
Damen sprechen Deutsch.
Adresse für unseren Appell:
Food and Agriculture Organization of the United Nations - Dr.
Jacques Diouf, Fax: 0039 / 57 05-31 52, -4974, E-Mail: fao-hq@fao.org
Dear Dr. Diouf,
The massacre in the town of Srebrenica in the east of Bosnia and
Herzegovina is said to be the worst war crime in Europe since the
end of the Second World War. More than 1.000 women who survived
this most awful massacre, that was committed in Europe since the
1950th, and their children returned to the town of Srebrenica and
the surrounding villages only a few months ago. They live in
desperate poverty and they urgently need your support. Please
help these women to survive in this mountainous region by
providing them with agricultural equipment and livestock (dairy
cows, sheep, goats, chicken and hens) and use all your influence
to achieve the adequate provisioning of all villages around
Srebrenica. Please enable those women despite their physical and
psychic torments to live a life as normal as possible
Sincerely
Übersetzung:
Sehr geehrter Herr Dr. Diouf,
Das Massaker in der ostbosnischen Stadt Srebrenica gilt als
schlimmstes Kriegsverbrechen seit Ende des II. Weltkrieges in
Europa. Über 1 000 Frauen, die dieses furchtbarste Massaker
in Europa seit den 50-ger Jahren mit ihren Kindern überlebt
haben, kehrten vor wenigen Monaten nach Srebrenica und
Dörfer in der Umgebung zurück. Sie leben in
äußerster Armut und brauchen dringend Ihre
Unterstützung. Bitte helfen Sie diesen Frauen, mit dem Kauf
von landwirtschaftlichen Geräten, Vieh (Milchkühe,
Schafe, Ziege, Hühner, Leghennen) und Geflügel in
dieser gebirgigen Gegend zu überleben und setzen Sie sich
für eine rasche Versorgung aller Dörfer in der Umgebung
von Srebrenica ein. Ermöglichen Sie ihnen, dass sie trotz
ihrer seelischen und körperlichen Qualen ein normales Leben
führen können.
Mit freundlichen Grüßen