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Chile

Schreckliche Misshandlungen der chilenischen Polizei an Mapuche-Kindern

Bozen, 15. Oktober 2004

'Wir wollen die allgemeinen Menschenrechtsverletzungen an Kindern der Gemeinde Cacique José Guiñón (12 km von der Stadt Ercilla entfernt, IX Region) aufzeigen, die von chilenischen Sicherkräften begangen werden, obwohl sich Chile 1998 dazu verpflichtet hat, die Menschenrecht, so wie sie von der UNO definiert werden, zu beachten und verteidigen', lautet die lapidare Schlussfolgerung einer Studie des Gesundheitsdiensts Araucania Norte über die psychologischen Folgen der Polizeirepression in der Mapuche-Gemeinschaft , die für die eigenen Landrechte kämpft.

Die Studie, die von der Psychologin Rosa Sepúlveda des psychiatrischen Diensts des Krankenhauses von Angol und von Adelmo Millaqueo Millapán - Kulturmediator der Beratungstelle Ercilla - durchgeführt wurde, recherchiert über die Menschenrechtsverletzungen gegen 11 Kinder (3 bis 15 Jahre alt) von 5 Mapuche-Familien, die in dieser Konfliktzone die Polizeirepression ganz besonders erleiden mussten. An Hand der Aussagen der Minderjährigen selbst, stellen die zwei Forscher ein erschreckendes Bild zusammen. Terror und andauernde Übergriffe sind für viele Familien, die um ihre Landrechte kämpfen, zur traurigen Normalität geworden: Nächtliche Durchsuchungen, Schläge, Drohungen und außergerichtliche Verhaftungen, Gewehre, die gegen Kinder gerichtet werden, Kinder, die terrorisiert gewaltsame nächtliche Hausdurchsuchungen seitens uniformierter Männer ertragen.

"In Anbetracht der Situation, der die Kinder ausgesetzt sind, und der festgestellten Symptome, kann man ohne weiteres sagen, dass sowohl die Kinder als auch die anderen Personen der Gemienschaft schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sind, die ihre Würde, Gleichberechtigung, Autonomie und ihr psychisches und physisches Wohlergehen mit Füßen treten. ... Die Kinder wurden zu Boden oder gegen eine Wand gestoßen, mit den Griffen von Feuerwaffen geschlagen und gezwungen, psychische und physische Aggressionen gegen die eigenen Eltern oder andere Familienangehörige mit an zusehen." Der Bericht des Regierungsorganismus, der auch direkte Zeugenberichte der Minderjährigen wiederbringt, kommt zur Schlussfolgerung, dass "diese Erfahrungen die Kinder für den Rest ihres Lebens zeichnen werden".

Das ist der erste Bericht über Menschenrechtsverletzungen innerhalb einer Mapuche-Gemeinschaft, der von einer Institution der Regierung erarbeitet wurde. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) drückt hiermit ihre Besorgnis über die aktuelle Situation aus und appelliert dringend an die chilenische Regierung, die schweren Menschenrechtsverletzungen sofort zu stoppen.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030910bde.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030929de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030826de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030808de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030808ade.html | www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/mapuche-de.html | www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/lota2003.html

* www: www.mapuche-nation.org | www.universidadmapuche.org/ | www.congresomapuchelota2003.dm.cl | www.derechosindigenas.cl | www.soc.uu.se/mapuche/ | www.mapuexpress.net/?act=publications&id=34 | www.argenpress.info/nota.asp?num=014896

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