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Honduras: Plan Puebla Panama (PPP)

Staudamm darf keine weiteren Toten fordern!

Bozen, Tegucigalpa, 8. August 2003

Honduras contra PPP. In chiapas.mediosindependientes.org/display.php3?article_id=101844Am Babilonia-Fluss im Nationalpark Sierra de Agalta in Honduras soll nach dem Willen der Regierung ein Staudamm gebaut werden. Dadurch würde das Naturschutzgebiet mit den Wasserfällen zerstört. Die in diesem Gebiet liegenden Gemeinden würden entweder überschwemmt oder ausgetrocknet, da das lebensnotwendige Wasser in den Stausee umgeleitet werden soll. Die Bewohner, darunter viele indigene Familien und arme Campesinos, würden damit ihre Felder und ihre Lebensgrundlage verlieren. Obwohl die Bürgermeister der elf betroffenen Gemeinden bereits vor zwei Jahren ihre Zustimmung zum Projekt verweigert haben, soll der Damm gebaut werden.

Seitdem 280 betroffene Großfamilien öffentlich gegen das Projekt protestieren, werden sie von Polizei und privaten Sicherheitskräften eingeschüchtert. Jüngstes Opfer des staatlichen Terrors ist Carlos Arturo Reyes. Der Führer der lokalen Umweltbewegung MAO (Movimento Ambiental de Olancho) wurde am vergangenen 18. Juli vor seinem Haus in El Rosario erschossen. Er ist damit bereits das vierte Opfer seit im Juni 2001 der 29-jährige Umweltaktivist Carlos Roberto Flores ermordet worden war. Die GfbV-Südtirol fordert die Honduranische Regierung auf, die Repressalien gegen das eigene Volk unverzüglich einzustellen.

Der Regierung unter Präsident Ricardo Maduro Joest möchte das Stauwerk vom Konzern Energisa errichten lassen. Es soll einmal 4.400 Kilowatt Strom produzieren. Der Damm ist ein Teil des sogenannten Plan Puebla Panama (PPP). Dabei handelt es sich um ein acht Milliarden Dollar schweres Projekt zum Aufbau von Infrastruktur, um große Unternehmen in die Region zu locken, die aus den neun südöstlichen Bundesstaaten Mexikos und sieben mittelamerikanischen Ländern besteht; darunter auch Honduras. Das Land zählt heute 6,7 Millionen Einwohner, von denen 7 Prozent, also rund 470.000, indigenen Völkergruppen wie jenen der Miskito, Lanca und Maya angehören. Lanciert wurde der PPP vom mexikanischen Präsidenten Vicente Fox, dahinter stehen - wieder einmal - die Weltbank und die Welthandelsorganisation WTO.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030808ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030527de.html | www.gfbv.it/3dossier/seattle.html | www.gfbv.it/3dossier/diritto/ilo169-conv-dt.html | www.gfbv.it/3dossier/h2o/staud.html | www.gfbv.it/3dossier/h2o/wasser.html

* www: www.asej.org/ACERCA/ppp/ppp.php | www.ilo.org/ilolex/english/newratframeE.htm | www.ilo.org | www.bibmondo.it/libri/www-h2o.html

Letzte Aktual.: 3.11.2003 | Copyright | Suchmaschine | URL: www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030808de.html | XHTML 1.0 / CSS | WEBdesign, Info: M. di Vieste
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