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Ölpest bedroht Indianer in Alaska

US-Regierung soll Pläne für Ölförderung in Naturreservat endlich aufgeben

Bozen, Göttingen, 14. März 2006

Nach einer neuerlichen Ölpest in Alaska hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Dienstag eindringlich an die US-Regierung appelliert, ihre umstrittenen Pläne für eine Ölförderung in dem Naturreservat "Arctic National Wildlife Refuge" (ANWR) endlich aufzugeben. "Die von der Bush-Regierung geplante Ausweitung der Ölförderung in Alaska hätte katastrophale Folgen für die indianischen Ureinwohner", erklärte die GfbV. "Denn die starke Zunahme der Ölunfälle führt zur Vernichtung oder Abwanderung der Karibu-Herden, die die wirtschaftliche und kulturelle Lebensgrundlage der ca. 9.000 Gwich'in-Indianer sind."

Mindestens 800.000 Liter Rohöl seien seit dem 2. März 2006 aus einer defekten Pipeline ausgeströmt und hätten Weidegründe entlang der Wanderrouten von Karibu-Herden verseucht. Es sei eine der größten Umweltkatastrophen in Alaska der letzten Jahre. Jedes Jahr würden durchschnittlich mehr als 500 Ölunfälle in Alaska registriert. Doch ungeachtet der jüngsten Ölpest soll nach dem Willen der US- Regierung die Ölförderung in Alaska ausgeweitet und auch in dem einzigartigen Naturreservat ANWR gestattet werden. Seit Jahren bemüht sich die Bush-Regierung um eine Öffnung des ANWR für die Ölförderung. Bislang scheiterte sie jedoch am massiven Widerstand der Demokratischen Partei, der Gwich'in-Indianer und von Umweltschützern, die eine Ölförderung in der "Serengeti der Arktis" kategorisch ablehnen. US-Präsident George W. Bush besteht auf einer Erschließung aller Ölvorkommen in Alaska. In seinen Planungen für den Staatshaushalt für 2007 sind Einnahmen in Höhe von sieben Milliarden US-Dollars aus der Ölförderung im ANWR vorgesehen.

Seit 1957 steht das ANWR unter Naturschutz und gilt heute als Kinderstube für die 130.000 Tiere umfassende Porcupine Karibu-Herde. Durch Ölbohrungen würden die Tiere gestört und müssten ihre Wanderrouten ändern. Dadurch verlören die Gwich'in-Indianer, die in 15 Siedlungen entlang der Wanderwege der Karibu leben, ihre Lebensgrundlage.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/2005/051220ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/051125de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050808de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/051123de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050704de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050615de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050120de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040601de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030414de.html | www.gfbv.it/3dossier/siberia/sakhal-de.html | www.gfbv.it/3dossier/siberia/indsibdt.html

* www: http://arctic.fws.gov | http://unfccc.int | www.ilo.org/ilolex/english/newratframeE.htm | www.ilo.org | www.npolar.no/ansipra/english/index.html

Letzte Aktual.: 14.3.2006 | Copyright | Suchmaschine | URL: www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060314de.html | XHTML 1.0 / CSS / WAI AAA | WEBdesign: M. di Vieste; E-mail: info@gfbv.it.

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