Bozen, 21. März 2007
Munition aus
abgereichertem Uran wurde und wird auch heute in Kriegsgebieten
eingesetzt, was aber geleugnet und verschleiert wird. Gravierende
Gesundheitsschäden werden nicht nur bei Soldaten, sondern
auch bei der Zivilbevölkerung festgestellt und die Umwelt
wird mit Uran verseucht.
Diese Informationsveranstaltung will Sensibilisierungsarbeit
leisten und durch die Einbeziehung des EU-Parlaments und des
nationalen Parlaments die Ächtung dieser Waffen
vorantreiben.
Programm:
Organisiert von Gesellschaft für bedrohte Völker, OEW - Organisation für eine solidarische Welt; unterstützt durch EU-Parlamentarier Sepp Kusstatscher, (Grüne/EFA). Informationen: tel. 0471-312280 (TEAM Kusstatscher Bozen).
Liebe Freunde, alte und neue,
der Nuclear-Free Future Award braucht Euch alle und Sie alle. Zum
Einstieg ein Wort zum Ausstieg: Die Atomkraft ist kein
Klimaretter, und die Stromversorgungssicherung unserer
Gesellschaft ist nicht an das Fortbestehen der Atomkraft
gebunden! In Punkto Atombomben gibt es eigentlich nichts Neues zu
sagen: Das Bedrohen mit Nuklearwaffen gehört weiterhin auf
der internationalen Ebene zum Arsenal des politischen Umgangs.
Die Weltgemeinschaft hat eine Zweiklassengesellschaft geschaffen:
Die einen dürfen drohen, die anderen nicht. Der Paragraph
des Atomwaffensperrvertrags, der ein Abrüsten allerseits
vorschreibt, scheint als romantisches Relikt im Archiv des
Atomzeitalters abgelegt.
Wir wollen in unserer Arbeit jene Waffen ins Visier nehmen, die
bereits zum Einsatz kommen: Geschosse, die mit abgereichertem
Uran (Depleted Uranium: DU) gehärtet sind und die
Schlachtfelder von heute zu radioaktiv verseuchten Zonen werden
lassen. DU-Waffen sind kein Thema für Presse, Funk und
Fernsehen. Kein Thema wie auch der Uranabbau. In beiden
Fällen werden Lebensräume verseucht und das Leben
unbeteiligter Menschen aufs Spiel gesetzt. Ihr Schweigen macht
die Medien zu Mittätern. Was kein Thema ist, ist unser
Thema. Denn wir wollen keine Mittäter sein. Daher sind
Uranabbau und Uran-Waffen vorrangige Themen des Nuclear-Free
Future Award. Und daher dieser Brief.
Wir wollen alle erreichen, die unsere Ansicht teilen und unsere
Arbeit verfolgen. Manche von Euch /Ihnen hatten bereits Kontakt
mit uns, haben uns sogar zeitweilig unterstützt; für
die meisten von Euch/Ihnen ist dieses Schreiben ein erstes
Lebenszeichen unserer Initiative. Dieser Brief ist ein Aufruf zum
Mitwirken. Jede Spende, und sei sie noch so klein, hilft mit,
weltweit die Arbeit jener Menschen zu stützen und zu
stärken, die sich hartnäckig, phantasievoll und
kompetent für eine Welt ohne Atomwaffen und ohne Atomstrom
einsetzen.
Seit 1998 ehrt der Nuclear-Free Future Award diese Menschen mit
drei Geldpreisen zu je 10.000 Dollar für ihre Projekte.
Immer wieder wird uns bescheinigt, dass unser Preis ein Licht
bedeutet in einer Bereich, in dem die Wahrheit im Dunkeln
gehalten wird. Unsere Faustregel lautet: 1 Euro am Tag für
eine atomfreie Zukunft. 365 Euro übersteigen für viele
das Spendenbudget. Solltet Ihr/sollten Sie zu jenen gehören,
dann dürft Ihr/dürfen Sie sich dennoch angesprochen
fühlen. Denn: Jede Summe ist uns willkommen. Um was wir
bitten, ist vor allem ein Dauerauftrag. Wenn wir wissen, mit was
wir zum Jahresanfang rechnen können, können wir auch
unsere Arbeit besser planen.
Gemeinsam können wir erreichen, was uns von den Obrigkeiten
als Utopie ausgeredet werden möchte: die atomfreie Zukunft!
Das Jahr 2007 ist ein großes Jahr für uns - der
Nuclear-Free Future Award wird zum 10. Mal verliehen. Dazu gehen
wir wieder nach Salzburg, wo alles anfing. Wann und wo? Am 18.
Oktober um 19.00 Uhr in der Salzburger Residenz.