Bei den heutigen
Bombardierungen von Bagdad hat die amerikanische Luftwaffe nach
Angaben des Nachrichtensenders CNN satellitengesteuerte
bunkerbrechende Bomben eingesetzt. Es ist zu befürchten,
dass diese Bomben, wie bereits bei vergangenen Einsätzen am
Golf, im Kosovo und in Afghanistan, mit Sprengköpfen aus
abgereichertem Uran bestückt sind. Durch den freigesetzten
Uranstaub droht eine langfristige Verseuchung der irakischen
Hauptstadt. Diese Gefährdung der Zivilbevölkerung
stellt eine gravierende Verletzung des humanitären
Völkerrechtes dar.
Gemäss Angaben von CNN warfen amerikanische B 2-Bomber heute
zwei satellitengesteuerte "Bunker Buster"-Bomben ab auf Ziele in
der Innenstadt von Bagdad. Die Gegend sei in dichten Rauch
gehüllt gewesen, berichteten Journalisten vor Ort. Die
4.5-Tonnen-Bomben des Typs GBU-37 können zur verbesserten
Durchschlagskraft mit Sprengköpfen aus abgereichertem Uran
bestückt werden. Die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) appelliert an Präsident Bush, keine
bunkerbrechenden Bomben mit Sprengköpfen aus abgereichertem
Uran einzusetzen. Obwohl diese Sprengköpfe auf
satellitengesteuerten Präzisionswaffen eingesetzt werden,
bedeutet die Verseuchung durch Uranstaub eine kollektive
schwerwiegende Gefährdung der Zivilbevölkerung und
verletzt die Bestimmungen der Genfer Konventionen zum Schutz der
Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten. Die GfbV fordert
eine vollständige Aufklärung über den Einsatz
dieses Waffentyps. Im Rahmen der Genfer Konventionen ist für
derartige Vertragsverletzungen die Einsetzung einer
Fact-Finding-Mission vorgesehen.
Der Einsatz uranhaltiger Munition wurde den USA von
unabhängigen Experten bereits im letzten Golfkrieg, im
Kosovo und in Afghanistan vorgeworfen. Das Uranium Medical
Research Center (UMRC) beispielsweise hat in seiner Studie vom
November 2002 in Afghanistan eine 100fach höhere
Urankonzentration als normal nachgewiesen, was auf den Einsatz
von Uran-Munition schliessen lässt. Der Einsatz von
Uran-Munition ist für die betroffene Bevölkerung
äusserst gesundheitsschädigend. In Form von Uranstaub,
verseuchter Erde, Nahrung und vor allem von verseuchtem Wasser
führt das toxische Uran hauptsächlich zu
Nierenschäden und Lungenkrebs. Zudem kann Uran das
Zentralnervensystem schädigen und möglicherweise die
Reproduktionsfähigkeit beeinträchtigen.