In: Home > News > Sri Lanka: Armee erobert Hochburg tamilischer Rebellen
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Bozen, Göttingen, 26. Januar 2009
Sri Lanka. Militär auf den Straßen vor UNHCR-Gebäude in Trincomalee. Foto: Thomas Benedikter.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat am
Montag vor einer weiteren Eskalation der Gewalt in Sri Lanka
gewarnt. "Die militärischen Erfolge der Armee Sri Lankas
werden dem Land keinen Frieden bringen, solange die Regierung in
Colombo sich nicht um eine politische Lösung der
Tamilen-Frage bemüht", erklärte der GfbV-Asienreferent
Ulrich Delius. Die Militäroffensive werde nur die Gewalt
schüren. Denn es sei zu befürchten, dass die
"Befreiungstiger von Tamil Eelam" nun mit neuen
Terroranschlägen beweisen wollten, dass sie militärisch
nicht zerschlagen seien. Für eine faire Lösung des
Tamilen-Konflikts fehle bislang die Bereitschaft der Regierung,
die Macht mit Tamilen zu teilen und der Minderheit in ihren
Siedlungsgebieten weitgehende Selbstbestimmung
einzuräumen.
Scharf kritisierte die GfbV das Schweigen der Europäischen
Union (EU) zu den dramatischen Entwicklungen in Sri Lanka. "Die
EU misst mit zweierlei Maß, wenn sie ständig neue
Krisen-Missionen in den Nahen Osten entsendet, zur Gewalt in Sri
Lanka aber noch nicht einmal eine gemeinsame Erklärung
verabschiedet", sagte Delius. Die EU dürfe nicht einfach auf
Tauchstation gehen, wenn die Regierung Sri Lankas nationales
Recht und Völkerrecht verletze.
Massive Menschenrechtsverletzungen an Tamilen sowie an
Journalisten, die versuchten, unabhängig über den
Tamilen-Konflikt zu berichten, machten deutlich, wie katastrophal
die Menschenrechtslage in Sri Lanka sei. Die Regierung des
Inselstaates ignoriere im Umgang mit der ethnischen Minderheit
systematisch ihre eigenen Gesetze, die Verfassung des Landes
sowie internationale Konventionen. So würden Tamilen
pauschal als Unterstützer der Befreiungstiger diffamiert und
kriminalisiert, in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt,
willkürlich verhaftet und gefoltert. Tamilische Frauen
berichteten glaubwürdig über Vergewaltigungen durch
Sicherheitskräfte. Zahllose Übergriffe auf
Angehörige der Minderheit seien strafrechtlich nicht
verfolgt worden. Menschenrechtsverletzungen der tamilischen
Rebellen gäben den Behörden Sri Lankas nicht das Recht,
Menschenrechte ebenfalls mit Füßen zu treten.
Die Perspektiven für eine friedliche Lösung des
Tamilen-Konflikts seien düster, selbst wenn die Rebellen
sich nun aus den meisten Regionen im Norden zurückziehen
müssten. Denn in den eroberten Regionen werde die Armee ihre
Präsenz deutlich verstärken, so dass neue
Menschenrechtsverletzungen vorprogrammiert seien. Diese
würden wiederum die Zivilbevölkerung den Rebellen in
die Arme treiben.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080204de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/srilanka/srilanka.html
| [> EN ]
www.gfbv.it/3dossier/asia/srilanka/srilanka-jp.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030206de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050316ade.html
in www: www.peace-srilanka.org |
www.peaceinsrilanka.org |
www.vedda.org | www.sarvodaya.org | www.priu.gov.lk | www.tamilcanadian.com |
http://en.wikipedia.org/wiki/Liberation_Tigers_of_Tamil_Eelam
| www.hrw.org/en/asia/sri-lanka