In: Home > News > Appell an Ägypten: Rechte der Kopten anerkennen, um ein Zeichen gegen die Gewalt zu setzen!
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Bozen, Göttingen, 3. Januar 2011
Koptischer Papst Shenouda III. von Alexandrien.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat den
ägyptischen Staatspräsidenten Hosni Mubarak
aufgefordert, sich für ein Ende der Diskriminierung der
Kopten im öffentlichen Leben einzusetzen. Mubarak könne
so ein deutliches Zeichen gegen die zunehmende Gewalt setzen,
unter der die religiöse Minderheit leidet. "Mit leeren
Worten der Anteilnahme werden die Kopten sich nicht beruhigen
lassen", erklärte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am
Montag in Göttingen. "Nach Jahren staatlicher Schikanierung
und stillschweigender Duldung von Übergriffen wollen die
Christen nun endlich konkrete Taten zur Verbesserung ihrer
schwierigen Lage in Ägypten sehen." So sollten nicht nur der
Bau und die Modernisierung von Kirchen erleichtert werden, auch
die Religionszugehörigkeit sollte nicht länger in
amtlichen Papieren ausgewiesen werden. Außerdem sollten
anti-christliche Kampagnen in Schulen sowie Medien unterbunden
werden und die Kopten müssten angemessen im Parlament
vertreten sein.
Bislang ist die christliche Minderheit im Abgeordnetenhaus durch
Vertreter repräsentiert, die von der Regierung handverlesen
sind. Präsident Mubarak hatte nach den Wahlen vom Herbst
2010 sieben Kopten als Parlamentarier ausgewählt. Ihre
Ernennung wurde jedoch von führenden Vertretern der Kopten
kritisiert, da sie sich nicht engagiert für die Rechte der
Minderheit einsetzten.
In Medien und Schulen Ägyptens sind Kopten ständigen
Anfeindungen ausgesetzt. Diffamierungen werden dabei nicht nur
über Zeitungen und Internetportale radikaler islamischer
Kreise verbreitet, sondern auch in den staatlichen Medien. So
warf die halbamtliche Tageszeitung Al Ahram in einem am 8.
Dezember 2010 veröffentlichten Leitartikel dem koptischen
Papst Shenouda III. vor, seit 40 Jahren Spannungen zwischen
Christen und Muslimen zu schüren. Der Verband der
Ägyptischen Menschenrechtsorganisationen (EUHRO) reichte
daraufhin Beschwerde gegen den Artikel ein, so dass sich die
Zeitung schließlich entschuldigte.
Auch die Diskriminierung von Kopten im Öffentlichen Dienst
sollte beendet werden, fordert die GfbV. So sollten Einstellungen
nur aufgrund fachlicher Qualifikation der Bewerber und nicht
gemäß ihrer Religionszugehörigkeit entschieden
werden. Kopten werden bei der Jobvergabe oft benachteiligt, da
ihre Religionszugehörigkeit in ihren Ausweispapieren
registriert ist.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101125de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100107de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090504de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090403ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080603de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050502de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2005/051109de.html
| www.gfbv.it/3dossier/me/kopten.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Koptische_Kirche