In: Home > News > Nord-Nigeria: 2.000 Menschen sind Gewalt von Islamisten seit Ausrufung des Ausnahmezustandes im Mai 2013 zum Opfer gefallen
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Bozen, Göttingen, 4. März 2014
Ölförderung im Nigerdelta (Gas flaring).
Seit Ausrufung des Ausnahmezustandes in drei Bundesstaaten im
Norden Nigerias im Mai 2013 sind 2.000 Christen und Muslime
politisch motivierter Gewalt der islamistischen Boko-Haram-Sekte
zum Opfer gefallen, erklärte die Gesellschaft für
bedrohte Völker (GfbV). "Mit der gestrigen Ermordung von
drei Polizisten und 35 Muslimen im Dorf Mafa hat die Gewalt im
Nordosten Nigerias einen neuen traurigen Höhepunkt
erreicht", erklärte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am
Dienstag in Göttingen. "Mit großer Sorge verfolgen
wir, dass die Zahl der Opfer islamistischer Gewalt massiv in
Nord-Nigeria zunimmt. So starben 699 Menschen seit Januar 2014
aufgrund von Bombenanschlägen und Überfällen. Auch
greift die Gewalt vom Nordosten Nigerias immer häufiger auf
Nachbarregionen über. So starben am letzten Sonntag acht
Menschen im Kamerun bei einem Feuergefecht zwischen kamerunischen
Soldaten und Boko-Haram-Kämpfern."
Am letzten Wochenende kamen erneut 147 Menschen zu Tode. Nachdem
die nigerianische Luftwaffe am Freitagabend irrtümlich das
Dorf Dugolong bombardierte und 20 Zivilisten tötete, starben
am Samstag 52 Menschen bei Autobomben-Anschlägen in
Maiduguri und 39 Bewohner der Siedlung Mainok wurden bei einem
Boko-Haram-Angriff getötet. Auch wurde eine Studentin
ermordet.
Wie erst jetzt bekannt wurde, griffen am Sonntagabend um 20 Uhr
schwer bewaffnete Boko-Haram-Kämpfer das 45 Kilometer
nordöstlich der Stadt Maiduguri gelegene Dorf Mafa an und
töteten 32 Bewohner. Weitere drei Polizisten starben, als
sie Verletzte bergen wollten. Angesichts der Übermacht der
islamistischen Angreifer flohen die in der Siedlung stationierten
Soldaten in den Busch. Die islamistischen Kämpfer brannten
die meisten öffentlichen Gebäude sowie viele
Wohnhäuser nieder. Viele Dorfbewohner waren bereits vor dem
Überfall geflohen und auch die Schulen waren geschlossen
worden, nachdem Boko Haram letzte Woche auf Flugblättern den
Angriff angekündigt hatte. "Es ist typisch für das
Versagen der nigerianischen Sicherheitskräfte, dass sie
selbst bei einem mehrere Tage zuvor angekündigten
Überfall die Zivilbevölkerung nicht wirksam
schützen", erklärte Delius.
Weitere drei Polizisten wurden gestern von mutmaßlichen
islamistischen Kämpfern an einer Straßensperre an der
Grenze zwischen den Bundesstaaten Katsina und Kano im Norden
Nigerias erschossen. In beiden Bundesstaaten hatte Boko Haram
bislang kaum Fuß gefasst.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140213de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/131213de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/131106de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130930de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130920de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130802de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/nigeria-de.html
in www: de.wikipedia.org/wiki/Nigerdelta
| http://de.wikipedia.org/wiki/Nigeria
| de.wikipedia.org/wiki/Biafra-Krieg