In: Home > News > Nigeria: Fast 1000 Tote durch Boko-Haram-Terror seit Mai 2013
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Bozen, Göttingen, 30. September 2013
Ölförderung im Nigerdelta (Gas flaring).
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
befürchtet, dass die Terrorattacken der islamistischen
Boko-Haram-Sekte in Nigeria zum Unabhängigkeitstag des
Landes am Dienstag auf einen traurigen Höhepunkt zusteuern.
Allein in den vergangenen fünf Tagen wurden nach
GfbV-Angaben im Norden Nigerias 87 Menschen getötet. "Seit
Mai 2013 verübten radikale Islamisten in den Bundesstaaten
Yobe, Borno und Adamawa 44 Terroranschläge, denen insgesamt
mindestens 982 Menschen zum Opfer gefallen sind", berichtete der
GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Montag in Göttingen.
"Nigerias Polizei hat für die nächsten Tage die
höchste Alarmstufe verhängt, da mit einer Eskalation
gerechnet wird."
Der folgenschwerste Anschlag der jüngsten Gewaltwelle
ereignete sich am Sonntagmorgen in Gubja im Bundesstaat Yobe, als
mutmaßliche Boko-Haram-Kämpfer in ein Wohnheim von
Landwirtschaftsstudenten eindrangen und 42 junge Menschen im
Schlaf erschossen. Die Schulen in Yobe hatten erst vor 13 Tagen
wieder ihren Lehrbetrieb aufgenommen, nachdem sie wegen
Anschlägen muslimischer Extremisten für zehn Wochen
geschlossen waren. Im Juni und Juli waren in Yobe bei zwei
Terrorüberfällen 29 Schüler und vier Lehrer
getötet worden.
Am vergangenen Samstag waren 18 Menschen bei zwei Anschlägen
in den Bundesstaaten Borno und Kaduna zu Tode gekommen. So wurden
sieben Personen getötet, als das Dorf Gava West in Borno
angegriffen wurde. Elf Menschen starben in den frühen
Morgenstunden im Dorf Zangang in Kaduna. Dort wurden zahlreiche
Häuser niedergebrannt.
Am Mittwoch und Donnerstag vergangener Woche kamen 27
Dorfbewohner und Jugendliche einer Bürgerwehr durch Angriffe
von Extremisten in der Umgebung der Stadt Gamboru im Bundesstaat
Borno ums Leben.
Angesichts der zunehmenden Gewalt mehren sich in Nigeria
kritische Stimmen, die Skepsis gegenüber der
Siegesgewissheit der Sicherheitskräfte äußern.
Selbst der frühere Generalstabschef der Armee, General
Martin Luther Agwai, hatte am Sonntag öffentlich Zweifel
geäußert, dass der Kampf gegen Boko Haram
militärisch zu gewinnen ist. Der General ist davon
überzeugt, dass es keine militärische Lösung des
Konflikts gibt.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130920de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130802de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/121127de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120122de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120111de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120109de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110112de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070330de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2005/051206de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050923de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/nigeria-de.html
in www: de.wikipedia.org/wiki/Nigerdelta
| http://de.wikipedia.org/wiki/Nigeria
| de.wikipedia.org/wiki/Biafra-Krieg