In: Home > News > Internationaler Tag gegen Atomtests (29. August). Folgen der Atomversuche umfassend untersuchen - Opfer entschädigen - Atommülldeponien besser sichern
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Bozen, Göttingen, 27. August 2015
Die ansteigende radioaktive Verseuchung des Pazifischen Ozeans gefährdet die Ureinwohner der Region.
Anlässlich des "Internationalen Tages gegen Atomtests" am
kommenden Samstag hat die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) eine umfassende Untersuchung der Folgen von
Atomversuchen und eine Entschädigung der Opfer gefordert.
Auch müssten die früheren Kernwaffenversuchszentren mit
ihren gigantischen Atommülldeponien besser gesichert werden,
um ein Austreten von Radioaktivität zu verhindern. "Indigene
Völker im Pazifik und in Nordafrika sowie Uiguren im
Nordwesten Chinas leiden auch 19 Jahre nach den letzten Atomtests
im Südpazifik noch immer unter deren massiven Folgen. Ein
Austritt von Radioaktivität aus den ehemaligen
Atomtestgeländen hätte katastrophale Folgen für
Millionen Menschen", erklärte die GfbV am Donnerstag in
Göttingen.
Erst im Juli 2015 hatten Bewohner der Marshall-Inseln im Pazifik
die Befürchtung geäußert, schwere Stürme
könnten die Sicherheit von Atommülldeponien
gefährden, die von US-Militärs nach Atomtests angelegt
worden waren. Denn nach dem Wirbelsturms Nangka waren auf der
Insel Runit Risse in einer Atommülldeponie gefunden worden.
Allein auf diesem früheren Atomtestgelände der
US-Militärs liegen 85.000 Kubikmeter radioaktiv verstrahlten
Mülls, unter anderem Plutonium 239, von dem noch in 24.000
Jahren starke radioaktive Strahlung ausgehen wird. Für die
vom Fischfang lebenden Ureinwohner im Pazifik sind diese schlecht
oder gar nicht gesicherten riesigen Atommülldeponien eine
enorme Gefahr. Denn die Menschen leben vom Fischfang und hoffen
darauf, dass Radioaktivität nicht in die Nahrungsmittelkette
gelangt.
Auf Tahiti und seinen Nachbarinseln sowie in der Sahara, wo
Frankreich seine Kernwaffen testete, warten indigene Völker
noch immer auf eine umfassende und transparente Untersuchung der
ökologischen, medizinischen und sozialen Folgen der
Atomversuche. Zwar verspricht Frankreich Atomtestopfern
finanzielle Entschädigung, doch davon profitierten bislang
ehemalige französische Soldaten, aber nicht Tuareg oder
Maohi-Ureinwohner.
Besonders schlecht steht es um die Aufklärung der Folgen der
46 chinesischen Atomtests in Ostturkestan / Xinjiang. Das
Atomtestgelände in Lop Nor umfasst rund 100.000
Quadratkilometer. Uigurische Ärzte berichten über eine
überdurchschnittlich hohe Zahl von Missbildungen bei
Geburten in angrenzenden Regionen. Doch eine umfassende
Untersuchung des Ausmaßes der Schäden ist nicht
möglich, da die Folgen tabuisiert werden und in der
Unruheprovinz höchste Geheimhaltung gilt.
Mit dem "Internationalen Tag gegen Atomtests" erinnern die
Vereinten Nationen an die Folgen von fast 2.000
Kernwaffenversuchen, die seit 70 Jahren durchgeführt
wurden.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130124de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101215de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110330de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091102de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090804de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/071207de.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/uran.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/global.html
in www: www.no2nuclearpower.org.uk
| www.downtoearth.org.in