Bozen, Bocas del Toro, 13. Juli 2004
In zwei Kommuniqués an die Präsidentin Panamas,
Mireya Moscoso, fordern die Nasos Teribes die baldige Ausweisung
eines Schutzgebietes. Die Ureinwohner von Bocas del Toro im
Norden des Landes fühlen sich vor allem von gut einem halben
Dutzend Staudammprojekten innerhalb ihres angestammten
Lebensraumes bedroht.
Konkret geht es nach Angaben von Ariel Rodríguez Vargas,
dem Umweltbeauftragten der Allianz für Erhaltung und
Entwicklung (Alianza para la Conservación y el Desarrollo,
ACD), um das Projekt Bonyic. Weiters würde die Straße
zwischen den Städten Boquete und Cerro Punta, die die
Wälder des Nationalparks "Volcán Barú"
durchschneidet, "die wertvollsten Ressourcen für die
nachkommenden Generationen" und die Biodiversität für
immer zerstören.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
unterstützt die Forderungen der ACD und der Nasos nach der
schnellstmöglichen Ausweisung eines Schutzgebietes und den
Verzicht auf den Bau der Staudämme, damit die Traditionen
und die Kultur der Ureinwohner erhalten bleiben - sie
gehören zu den einmaligen Charakteristiken Panamas. "Das ist
kein Geschenk, sondern das Mindeste, was der Staat Panama
für diese seine Mitbürger tun kann", sagt Vargas.
In einem weiteren Brief fordern die Nasos Präsidentin
Moscoso auf, "das Gesetz für die Schaffung des
Schutzgebietes noch vor dem Ende ihrer Amtszeit zu erlassen." Sie
wird nach fünfjähriger Tätigkeit am 1. September
2004 von Martin Torrijos abgelöst, der die
Präsidentschaftswahlen im Frühjahr gewonnen hatte.