Bozen, Göttingen, 14. Juni 2005
In der Republik Kongo (Kongo - Brazzaville) sind die
"Pygmäen" vielfältiger Gewalt rechtlos ausgesetzt. Der
Mehrheitsgesellschaft gelten sie als "Untermenschen". So werden
sie einerseits massiv ausgebeutet und diskriminiert. Andererseits
werden sie – z.B. durch mangelnde Gesundheitsversorgung und
Schulbildung - vollständig ignoriert.
Pygmäen werden in kaum oder gar nicht entlohnten
Arbeitsverhältnissen, die an Sklaverei heranreichen,
ausgebeutet. Mit der Abholzung der Regenwälder, in denen sie
seit tausenden von Jahren als Jäger und Sammler einer
halbnomadischen Lebensweise nachgegangen sind, wird ihre
Lebensgrundlage zerstört. Um ihr Überleben zu sichern,
sehen sie sich teilweise sogar gezwungen, für die
Holzkonzerne zu arbeiten, die ihren Lebensraum zerstören.
Immer wieder kommt es zu polizeilichen Übergriffen und zu
kollektiven Vergewaltigungen von Pygmäenfrauen durch
benachbarte Bantumänner.
Die Pygmäen haben keine Möglichkeit, sich gegen diese
Menschenrechtsverletzungen zur Wehr zu setzten. Von staatlicher
Seite bleiben ihnen ihre politischen und bürgerlichen Rechte
vorenthalten. Die meisten Pygmäen sind noch nicht einmal als
Staatsangehörige anerkannt. In der Verfassung bleiben sie
gänzlich unerwähnt. Um ihre Menschenrechtssituation und
ihre Stellung in der Gesellschaft zu verbessern, muss die
Republik Kongo die Pygmäen verfassungsrechtlich als
Minderheit anerkennen und ihnen Minderheitenschutz gewähren.
Bitte setzten sie sich für die Rechte der Pygmäen ein
und unterstützen Sie unsere Forderung nach Anerkennung an
den Präsidenten der Republik Kongo.
General Denis Sassou Ngueso
Président de la République - Présidence de
la République - Brazzaville - République du
Congo
E-Mail: contact@presidence.cg
Monsieur le Président,
C'est avec inquiétude que j'ai pris connnaissance de la
situation des Pygmées dans la République du Congo.
J'ai appris qu'ils sont victimes de discrimination, de violence
et que leurs habitations sont détruites. Il est
nécessaire que les Pygmées soient reconnus comme
une minorité dans la Constitution et que leurs droits
soient protégés en tant que tels. Les
Pygmées doivent également se voir attribuer une
carte nationale d'identité leur reconnaissant un statut
légal au sein du pays. Le République du Congo doit
garantir l'intégrité physique et morale des
Pygmées par l'abolition des actes de torture, des
traitements inhumains et dégradants, et de
l'intolérance raciale qui s'exprime notamment par le viol
collectiv des femmes Pygmées.
Je vous remercie et vous prie d'agréer, Monsieur le
Président, l'expression de mes salutations
distinguées.
Übersetzung
Sehr geehrter Herr Präsident,
mit großer Sorge habe ich die Situation der Pygmäen in
der Republik Kongo zur Kenntnis genommen. Wie ich erfahren habe
sind sie Opfer von Diskriminierung und Gewalt, und ihr Lebensraum
wird zerstört. Es ist notwendig, dass die Pygmäen in
der Verfassung als Minderheit anerkannt und ihre Rechte
geschützt werden. Als Staatsangehörige müssen die
Pygmäen mit Identitätspapieren ausgestattet werden. Die
Republik Kongo muss für ihre Integrität garantieren,
damit Gewalttaten, rassistische Diskriminierung und kollektive
Vergewaltigungen beendet werden.
Hochachtungsvoll,