Bozen, 28. März 2007
Das Uran tötet
nicht nur im Krieg. Bereits der Abbau von Uran verursacht
Verwüstung und Tod. Betroffen davon sind hauptsächlich
Angehörige indigener Völker. Der Uran-Kolonialismus,
die Uran-Munition, Thema einer Tagung am 30. März (ab 17
Uhr) auf Schloß Maretsch in Bozen.
Zahlreiche italienische Armeeangehörige, die von
Auslandseinsätzen zurückgehrt sind, haben sich laut der
Tageszeitung "La Repubblica" wegen Verseuchung mit abgereichtem
Uran an der Schilddrüse operieren lassen müssen. Das
berichtete ein vom Balkan zurückgekehrter italienischer
Soldat, der seit einiger Zeit unter medizinischer Beobachtung
steht, nach Angaben des Vertreters der italienischen
Militär-Beobachtungsstelle, Domenico Leggiero.
Wie die Tageszeitung "La Repubblica" in ihrer Internetausgabe
weiter schreibt, mussten sich laut dem Soldaten 70 Prozent der
Rückkehrer vorsorglich Eingriffen an der Schilddrüse
unterziehen. Leggiero wollte diese Zahl nicht bestätigen, er
forderte aber, dass die Angelegenheit untersucht wird.
Untersuchungskommission
Das ist auch das Ziel einer Untersuchungskommission des Senats
über die Auswirkungen von in Munition verwendetem
abgereichertem Uran, die von der Boznerin Lidia Menapace
(Rifondazione Comunista) geleitet wird. Bis jetzt gibt es laut
Leggiero keine gesicherten Zahlen über die Opfer. Es seien
45 Soldaten gestorben und 515 an Leiden erkrankt, die auf den
Kontakt mit abgereichertem Uran zurückzuführen seien.
Dieses Material wurde von der NATO vor allem am Balkan massiv
eingesetzt. Das italienische Verteidigungsministerium hat
allerdings unterschiedliche Opferzahlen angegeben.
Programm:
Organisiert von Gesellschaft für bedrohte Völker, OEW - Organisation für eine solidarische Welt; unterstützt durch EU-Parlamentarier Sepp Kusstatscher, (Grüne/EFA). Informationen: tel. 0471-312280 (TEAM Kusstatscher Bozen).