In: Home > News > China: Menschenrechtler wird Sechs Monate nach offizieller Haftentlassung illegal in Geheimgefängnis festgehalten
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Bozen, Göttingen, 10. Mai 2011
Der chinesische Aktionskünstler Ai Weiwei.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) wirft
der chinesischen Regierung vor, politische Gefangene auch nach
der Verbüßung ihrer regulären Haftstrafe illegal
in Geheimgefängnissen festzuhalten und so gegen chinesisches
Recht und international anerkannte Rechtsprinzipien zu
verstoßen. "So ist der Bürgerrechtler Hada in einem
irregulären Gefängnis in der Nähe des Flughafens
von Hohhot, der Hauptstadt der Autonomen Region Innere Mongolei,
widerrechtlich inhaftiert", berichtete der GfbV- Asienreferent
Ulrich Delius am Dienstag in Göttingen. Der politische
Gefangene, der wegen seines Engagements für die Rechte der
ethnischen Minderheit der Mongolen eine 15-jährige
Haftstrafe verbüßte, hätte regulär heute vor
sechs Monaten, am Tag der Menschenrechte (10. Dezember 2010),
freigelassen werden müssen. Mit Hungerstreiks protestierte
Hada in den vergangenen Wochen mehrfach gegen seine
widerrechtliche Inhaftierung.
Hadas Schicksal ist nach Angaben der GfbV kein Einzelfall. Immer
wieder werden Anhänger der Meditationsbewegung Falun Gong,
die wegen ihres Glaubens in Arbeits- und Umerziehungslager
eingewiesen wurden, nach Verbüßung ihrer Haft nicht
freigelassen, sondern widerrechtlich länger festgehalten.
"Dies widerspricht nicht nur chinesischem Recht, sondern auch
international anerkannten Rechtsprinzipien", kritisierte
Delius.
Inzwischen wurden auch die engsten Familienangehörigen Hadas
in Gewahrsam genommen, nachdem sie ausländische Medien auf
sein Schicksal aufmerksam gemacht hatten. Wenige Tage vor seiner
regulären Freilassung am 10. Dezember 2010 verschwanden
seine Ehefrau Xinna und seine Sohn Uiles spurlos. Später
wurde im Internet ein Foto Hadas mit seinen
Familienangehörigen veröffentlicht, ohne den Verbleib
der Verschwundenen offenzulegen. Am 17. Januar 2011 wurden Xinna
und Uiles förmlich verhaftet unter dem Vorwand,
Wirtschaftsstraftaten begangen und Drogen besessen zu haben. Auch
weitere Angehörige und Freunde des 56 Jahre alten
Buchhändlers wurden eingeschüchtert, unter Hausarrest
gestellt oder festgenommen.
Regimekritiker, denen keine politischen Strafdelikte nachgewiesen
werden können, werden in China oft Wirtschaftsstraftaten
vorgeworfen. So werden entsprechende Beschuldigungen gegen den
inhaftierten Künstler Ai Weiwei erhoben. Auch zwei
Söhne der uigurischen Menschenrechtlerin Rebiya Kadeer
wurden wegen vermeintlicher Wirtschaftsdelikte zu
langjährigen Haftstrafen verurteilt.
Hada war zu 15 Jahren Haft verurteilt worden, weil er Bücher
über die Zerstörung der mongolischen Kultur durch China
verbreitet hatte. Die rund 5,8 Millionen Mongolen in der Inneren
Mongolei wurden im 20. Jahrhundert systematisch "sinisiert".
Durch massive Einwanderung von Han-Chinesen wurden sie zur
Minderheit in ihrer eigenen Region, in der sie heute nur noch 20
Prozent der Bevölkerung stellen.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110404de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110204de.html | |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101220de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101012de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101006de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100309de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100115de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/charta08-tb.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/sud2010-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet-ud.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
in www: http://en.wikipedia.org/wiki/Ai_Weiwei
| www.freetibet.org |
www.tchrd.org | www.hrichina.org