In: Home > News > 51. Jahrestag des tibetischen Volksaufstands (10.3.)
Sprachen: DEU | ITA
Bozen, Göttingen, 9. März 2010
Nomadenkind in Tibet.
Anlässlich des 51. Jahrestags des Volksaufstands in Tibet
(10.3.1959) weist die Gesellschaft für bedrohte Völker
(GfbV) darauf hin, dass Menschenrechtsverletzungen chinesischer
Behörden und Sicherheitskräfte dort massiv zugenommen
haben. "Seit Februar 2008 hat sich die Zahl der politischen
Gefangenen in Tibet mindestens verachtfacht", berichtete der
GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am Dienstag in Göttingen.
"Waren zuvor 119 Gewissensgefangene namentlich bekannt, wurden
allein 334 Tibeter seit den Unruhen im Frühjahr 2008 wegen
ihrer Teilnahme an Demonstrationen zu Haftstrafen oder zum Tode
verurteilt. Hunderte weitere warten noch auf ihr
Gerichtsverfahren."
Seit dem 2. März 2010 wurden im Rahmen einer "Schlag hart
zu"-Kampagne, mit der die Bevölkerung vor dem Jahrestag
eingeschüchtert werden soll, nach offiziellen chinesischen
Angaben allein in der Hauptstadt Lhasa mehr als 500 Tibeter
festgenommen, mindestens 4.115 Wohnungen durchsucht und 7.340
Personen verhört. Rund 1.430 Polizeibeamte und andere
Sicherheitskräfte waren an den Razzien beteiligt, in den
Straßen patrouillieren mit Maschinenpistolen Bewaffnete in
Kampfuniformen.
"Statt auf Dialog mit Tibetern setzt Chinas Regierung auf
Einschüchterung und Verfolgung", kritisierte Delius. "Nun
wird auch noch der `Blockwart´ mobilisiert, um die von der
Kommunistischen Partei erst in der vergangenen Woche auf dem
Volkskongress in Peking gepriesene `Harmonie und Einheit´
mit Waffengewalt durchzusetzen." Denn die chinesischen
Behörden haben das "Lhasa Nachbarschaftskomitee" gebildet,
dessen Mitglieder seit dem 1. März Sicherheitskräfte
bei Patrouillen in der tibetischen Hauptstadt begleiten.
"Offensichtlich hat Chinas Führung nichts gelernt aus den
schweren Unruhen des Frühjahrs 2008", sagte der
Menschenrechtler. "Statt nach den Gründen der
Unzufriedenheit der Tibeter zu fragen, pocht der von China
ernannte Gouverneur auf die Allmacht der Kommunistischen Partei."
So erklärte der im Januar 2010 von Peking eingesetzte
Gouverneur, der Tibeter Padma Choling, am Rande des
Volkskongresses, dass nur der Sozialismus und die Kommunistische
Partei Tibet retten könne. "Wenn Peking seine
Nationalitätenpolitik nicht endlich grundsätzlich
hinterfragt, werden die Spannungen zwischen Tibetern und
eingewanderten Han-Chinesen weiter eskalieren."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100115de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090929de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090729de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090408de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090327de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090309de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090210de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090127de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090120de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090112de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090105de.html
www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet-ud.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
in www: www.freetibet.org | www.tchrd.org | www.hrichina.org