In: Home > News > China: Anhaltende Spannungen in "Seltener Erden"-Provinz - Viehhirten fürchten um ihre Existenz
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Bozen, Göttingen, 25. Oktober 2011
Oxide Seltener Erde.
Nach dem ungeklärten Tod eines mongolischen Viehhirten,
der von einem Öl-Transporter überrollt wurde, drohen in
der Inneren Mongolei neue Proteste von Mongolen gegen die
rücksichtslose Ausbeutung von Bodenschätzen. "Die
Nervosität, mit der die chinesischen Behörden auf den
Tod des Regimekritikers reagieren, zeigt, wie angespannt die Lage
in einer der bedeutendsten Rohstoffregionen Chinas ist", sagte
der Asienreferent der Gesellschaft für bedrohte Völker
(GfbV), Ulrich Delius, am Dienstag in Göttingen. So wurde
die Familie des Getöteten angewiesen, keine Details
über den Todesfall preiszugeben, und Internetzensoren
unterdrückten eine kritische Berichterstattung. Ein
vergleichbarer Zwischenfall hatte im Mai 2011 die schwersten
Unruhen seit 20 Jahren in der Inneren Mongolei gegen Chinas
rücksichtslosen Abbau von Rohstoffen in der Autonomen Region
ausgelöst.
Der mongolische Viehhirte Zorigt wurde am Donnerstag vergangener
Woche von einem Öl-Transporter getötet. Die
Behörden sprachen von einem "tragischen Verkehrsunfall", bei
dem der Mongole durch eigenes Verschulden bei einem riskanten
Überholmanöver zu Tode gekommen sei. Augenzeugen
berichteten hingegen, der Hirte habe am Straßenrand
gestanden und gegen den Schwerlastverkehr demonstriert. Der
Getötete hatte sich zuvor schon mehrfach für die Land-
und Weiderechte mongolischer Viehhirten eingesetzt. Denn
regelmäßig werden Tiere der Hirten von Lastwagen
getötet, die Öl und andere in der Region
geförderte Rohstoffe transportieren.
"Die offizielle Version des Zwischenfalls ist wenig
glaubwürdig", erklärte Delius. Denn warum wurde der
Fahrer des Lastwagens sofort verhaftet, wenn er nicht der
Verursacher des Unfalls war? Auch in der Inneren Mongolei werden
massiv Zweifel an der offiziellen Darstellung des Unfalls
geäußert. Im Internet rufen Mongolen bereits zu
öffentlichen Protesten gegen die Verschleierung der wahren
Todesumstände des Hirten auf. Mongolische Menschenrechtler
fordern einen wirksameren Schutz der Land- und Weiderechte sowie
eine Einschränkung der Förderung von Rohstoffen in dem
Gebiet. Die Mongolen stellen heute nur noch rund 20 Prozent der
24 Millionen Bewohner der rohstoffreichen Autonomen Region. In
der Inneren Mongolei befinden sich nicht nur die bedeutendsten
Vorkommen an "seltenen Erden" in China, sondern auch umfangreiche
Erdöl-, Erdgas- und Kohlevorkommen, die das Rückgrat
der Energieversorgung von Chinas Industrie bilden.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101126de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101008de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080307de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101008de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/mongol/mongolen.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Metalle_der_Seltenen_Erden
| www.smhric.org/campaigns.htm
| www.hrichina.org