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Friedensnobelpreis für Liu Xiaobo

Ohrfeige für Chinas Machthaber. Ermutigung für Demokraten - Meilenstein im Kampf gegen Zensur

Bozen, Göttingen, 8. Oktober 2010

Liu Xiaobo, chinesischer Menschenrechtsaktivist. Foto: GfbV. Liu Xiaobo, chinesischer Menschenrechtsaktivist. Foto: GfbV.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat die Verleihung des Friedensnobelpreises an Liu Xiaobo als "schallende Ohrfeige" für Chinas Machthaber bezeichnet. "Es ist ein Debakel für Chinas Streben nach mehr internationaler Anerkennung und nach Ruhigstellung der Opposition im eigenen Land", erklärte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am Freitag in Göttingen. "Die Auszeichnung des Dissidenten ist eine große Ermutigung für Chinas Demokraten und für alle, die sich für Menschenrechte in der Volksrepublik einsetzen, und ein Meilenstein im Kampf gegen die Zensur. Millionen Chinesen werden sich nun für die verbotenen Schriften Liu Xiaobos sowie für die Forderungen der "Charta 08" interessieren."

Als früherer Vorsitzender des Unabhängigen Chinesischen PEN-Zentrums steht Liu Xiaobo stellvertretend für die Verfolgung von mehr als 150 kritischen Schriftstellern in China. Die GfbV hatte in den vergangenen Jahren mehrfach in Menschenrechtsreporten die Verfolgung regimekritischer Autoren in China dokumentiert und sich für eine Freilassung von Liu Xiaobo eingesetzt.