In: Home > News > Äthiopische Regierung macht Journalisten mundtot - Tote bei Angriffen mit US-Drohnen in Somalia
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Bozen, Göttingen, 3. November 2011
Landschaft in Äthiopien. Foto: Stefan Gara/flickr.
Im Namen des Antiterror-Kampfes eskalieren
Menschenrechtsverletzungen und Gewalt im Horn von Afrika, warnte
die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am
Donnerstag. "So missbraucht Äthiopien seine
Antiterror-Gesetze, um kritische in- und ausländische
Journalisten mundtot zu machen", kritisierte der
GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius. Unter dem Vorwand des
Antiterror-Kampfes wird die Pressefreiheit in Äthiopien
immer mehr eingeschränkt und werden Konfliktregionen wie der
Ogaden von der Außenwelt abgeriegelt. "Offenbar kann
Äthiopien ungestört Menschenrechtsverletzungen begehen,
weil es für die USA und die Europäische Union eine
zentrale Bedeutung im Antiterror-Kampf hat." Von einem
äthiopischen Flughafen setzt das US-Militär Drohnen
gegen die radikal-islamischen Al Shabaab-Milizen in Somalia ein.
Nach Berichten somalischer Augenzeugen wurden am Mittwoch in
Zentralsomalia 38 Menschen bei einem solchen Drohnen-Angriff
getötet.
Das US-Verteidigungsministerium hat nach anfänglichen
Dementis inzwischen eingeräumt, dass es Drohnen von der im
Südwesten Äthiopiens gelegenen Militärbasis Arba
Minch zu Beobachtungsflügen über Somalia einsetzt. Es
bestreitet jedoch, dass diese Drohnen Waffen tragen. Somalische
Clan-Älteste aus der Region Galguduud berichten aber, dass
gestern Raketen aus Drohnen auf die Dörfer Marodile und
Qeydar sowie auf die Außenbezirke der von kenianischen
Truppen bedrängten Hafenstadt Kismayo abgefeuert worden
seien. Dabei seien 38 Menschen getötet und mehr als 130
Personen verletzt worden. "Diese Berichte können aufgrund
der Kriegssituation nicht von unabhängiger Seite untersucht
werden, doch deuten sie darauf hin, dass die USA nun auch
unmittelbar in den Krieg in Somalia eingreifen. Damit hat die
Eskalation der Gewalt im Horn von Afrika einen neuen kritischen
Höhepunkt erreicht", erklärte Delius. Seit der
Ermordung von 18 US-Soldaten in Somalia im Jahr 1993 haben die
USA die Entsendung von Truppen in das umkämpfte Land
vermieden.
Von den strategischen Interessen der USA profitiert
Äthiopiens Premierminister Meles Zenawi, der unter dem
Vorwand des Antiterror- Kampfes Regimekritikern den Prozess
machen lässt. "Immer absonderlicher sind die Vorwürfe,
die gegenüber zwei schwedischen Journalisten in einem
Schauprozess erhoben werden", sagte Delius. So wurde den
Journalisten, die illegal in die Konfliktregion Ogaden eingereist
waren, um über die Aktivitäten schwedischer
Öl-Konzerne in dem Kriegsgebiet zu berichten, nun von
hochrangigen Polizisten vorgeworfen, Kämpfer der
Ogaden-Befreiungsbewegung ONLF militärisch ausgebildet zu
haben. "Dieser Vorwurf ist absurd und zielt nur darauf ab, die
Journalisten wegen Unterstützung des Terrorismus zu
langjährigen Haftstrafen zu verurteilen. So sollen
ausländische Medienvertreter wirksam vor illegalen Reisen in
den umkämpften Ogaden abgeschreckt werden."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110321ade.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110209de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100614de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100519de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091027de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090821de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081117de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081107de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/oromo-de.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Ogaden
| www.onlforg | www.oromoliberationfront.org
| www.oromo.org | www.oromia.org