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Bozen, Göttingen, 23. August 2012
Mauretanien: Menschenrechtler protestieren für Freilassung von Sklaven. Foto: GfbV-Archiv.
Anlässlich des Internationalen Tags zur Abschaffung des
Sklavenhandels (23.8.) wirft die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) Mauretanien vor, willkürlich
Sklavereikritiker mundtot zu machen und so zum Fortbestehen der
Sklaverei im eigenen Land beizutragen. Sieben Menschenrechtler
der mauretanischen Nichtregierungsorganisation "Initiative zur
Wiederbelebung der Abschaffung" (IRA) stehen dort zurzeit wegen
angeblicher Gefährdung der Staatssicherheit vor Gericht.
"Mauretaniens Regierung lässt Sklavereikritiker systematisch
einschüchtern und wie Terroristen behandeln", kritisierte
die GfbV, "damit behindert sie gezielt den Kampf gegen
Sklaverei." Noch immer gibt es bis zu 500.000 Sklaven in dem
westafrikanischen Land.
Das Engagement für ein Ende der Sklaverei hat 2012 in
Mauretanien noch andere schwere Rückschläge erlebt. So
leugnete Staatspräsident Ould Abdel Aziz mehrfach
öffentlich, dass in seinem Land noch immer Sklaven gehalten
werden. Außerdem scheiterten alle Versuche, Sklavenhalter
vor Gericht zur Rechenschaft zu ziehen. Denn das oberste Gericht
Mauretaniens hat ein Gerichtsurteil gegen einen Sklavenhalter
wieder aufgehoben. "Damit wurde das Vertrauen der Sklaven in die
Unabhängigkeit der Justiz erschüttert. Viele sind
entmutigt, Gerechtigkeit zu suchen", berichtete die GfbV.
Statt den Kampf gegen Sklaverei zu fördern und ehemalige
Sklaven nach besten Kräften zu unterstützen, geht
Mauretaniens Regierung gegen alle vor, die das Tabu-Thema
ansprechen. "Das ist ein Rückfall in die Politik der 80er-
und 90er-Jahre, als schon Interviews mit ausländischen
Medien zur Sklaverei genügten, um Menschenrechtler zu
mehrmonatigen Haftstrafen zu verurteilen", kritisierte die GfbV.
"So ist nun die internationale Gemeinschaft gefordert,
Mauretanien daran zu erinnern, dass es nicht ausreicht, die
Sklaverei per Gesetz abzuschaffen. Entscheidend sind die
Fortschritte, die bei der Befreiung der Sklaven tatsächlich
erzielt werden. Ganz wichtig ist auch, dass die Eingliederung der
befreiten Sklaven in die mauretanische Gesellschaft mit mehr
Nachdruck betrieben wird." Der Internationale Tag zur Abschaffung
des Sklavenhandels wurde 1998 durch die UNESCO proklamiert und
findet jährlich am 23. August statt.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110823ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110811de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110106de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100820de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100621de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/haratin.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Mauretanien
| www.woz.ch/artikel/2005/nr04/international/11306.html
| www.sosesclaves.org |
www.onlinereports.ch/2000/Sklaven.htm
|
http://portal.unesco.org/culture/en/files/38496/12480982465Musique_et_danse_chez_les_Haratin_de_Mauritanie_(Fran%E7ais).pdf/Musique%2Bet%2Bdanse%2Bchez%2Bles%2BHaratin%2Bde%2BMauritanie%2B(Fran%E7ais).pdf