In: Home > News > Philippinische Insel Mindanao ist einer der gefährlichsten Orte für Menschenrechtler weltweit
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Bozen, Göttingen, 5. Oktober 2012
Norma Capuyan, Lumad Aktivistin.
Einer der gefährlichsten Orte für Menschenrechtler
weltweit ist nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) die im Süden der Philippinen gelegene
Insel Mindanao. Mindestens 15 Menschenrechtler sind dort seit
Januar 2011 aus politischen Gründen ermordet worden. "Der
letzte Mord liegt nur zwei Tage zurück", berichtete der
GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am Freitag in Göttingen.
Die Getöteten wurden nicht Opfer des Bürgerkriegs
zwischen muslimischen Aufständischen und der philippinischen
Armee, der in Teilen Mindanaos seit Jahrzehnten tobt. Die
Menschenrechtler wurden ermordet, weil sie gegen Landraub und
Bergbauprojekte protestierten. "Rechtlosigkeit und Willkür
werden noch dadurch geschürt, dass die Verantwortlichen der
Morde straflos bleiben."
Die meisten Ermordeten gehören den rund 13 Millionen Lumad
an. So werden zusammenfassend die 18 Ureinwohnergemeinschaften
auf Mindanao bezeichnet. Sie wehren sich in
Selbsthilfeorganisationen friedlich gegen den Verlust ihres
Landes. So wurde am 3.Oktober 2012 der 47 Jahre alte Gilbert
Paborada in Puntod (Provinz Misamis Oriental) von einem
Killerkommando auf einem Motorrad kaltblütig erschossen.
Paborada war Vorsitzender der Menschenrechtsorganisation
Pangalasag (Indigener Schutz), hatte bereits mehrfach
Todesdrohungen erhalten und war deshalb auch aus seinem
Geburtsort weggezogen. Er hinterlässt ein sieben Jahre altes
Kind. In seiner Menschenrechtsorganisation haben sich Ureinwohner
vom Volk der Higaonon zusammengeschlossen, um sich gegen neue
Ölpalm-Plantagen zu wehren. Das philippinische Unternehmen
A. Brown, das bereits 2.200 Hektar Ölpalm-Felder auf
Mindanao unterhält, will auf weiteren 8.000 Hektar
Palmöl produzieren.
Am 13. September 2012 wurde der Menschenrechtler Genesis Ambason
in der Nähe des Ortes San Luis ermordet. Der 23 Jahre alte
Angehörige des Volkes der Banwaon war Generalsekretär
der Organisation Tagdumahan, die sich gegen Bergbauprojekte im
Nordosten Mindanaos wendet. Es ist bereits der zweite Vorsitzende
dieser indigenen Menschenrechtsorganisation, der seit dem Jahr
2009 ermordet wurde.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120806de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110808de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110613de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110429de.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/global-sozial.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/global.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/palmoel.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/dekade.html
| www.gfbv.it/3dossier/diritto/ilo169-conv-dt.html
in www: http://en.wikipedia.org/wiki/Lumad_peoples
| http://de.wikipedia.org/wiki/Land_Grabbing
| http://en.wikipedia.org/wiki/Indigenous_peoples
| www.ipcc.ch