In: Home > News > Erste Amtshandlungen der neuen US-Regierung: Biden stoppt Pipeline auf indigenem Land
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Bozen, Göttingen, 21. Januar 2021
Protest gegen die Dakota Access Pipeline in San Francisco, November 2016. Foto: Wikipedia.
Bereits am Tag seiner Amtseinführung hat der neue
Präsident der USA, Joseph Biden, die Genehmigung für
den Bau der umstrittenen Keystone XL-Pipeline (KXL)
zurückgezogen. Damit erfüllt er eine zentrale Forderung
der Native Americans, die entlang der Bautrasse leben und um die
Wasserqualität im Einzugsbereich der Pipeline fürchten.
"Gleich zu Beginn seiner Amtszeit setzt Biden ein zentrales
Wahlversprechen um und setzte ein Zeichen für Klima- und
Umweltschutz. Es ist ermutigend zu sehen, dass es ihm offenbar
wichtig ist, die vielen Wunden zu heilen, die Donald Trump dem
Verhältnis zu den Native Americans zugefügt hat",
erklärte Yvonne Bangert, referentin für indigene
Völker beid er Gesellschaft für bedrohte
Völker.
Indigene Selbstorganisationen wie das Lakota People's Law Project
bezeichnen den Stopp der KXL als vielversprechenden Anfang einer
neuen Regierungspolitik, die Klimaschutz und indigene Rechte
ernstnimmt. Sie weisen nachdrücklich darauf hin, dass nun
dringend auch das Projekt der Dakota Access Pipeline (DAPL)
beendet werden müsse. Dieses Projekt hatte Obama zum Ende
seiner zweiten Amtszeit gestoppt, Trump hatte es unmittelbar
wieder freigegeben.
Auch KXL bezeichnete der damalige Präsident Obama als
kontraproduktiv zu seinen Bemühungen im Kampf gegen die
Klimakrise und stoppte den Bau. Als eine seiner ersten
Entscheidungen hob Trump dieses Moratorium wieder auf. Er
erklärte den Bau der Pipeline zu einem der wichtigsten
Anliegen seiner Regierungszeit, sofern die Pipelineröhren
von US-amerikanischen Firmen und mit US-amerikanischem Stahl
gebaut würden. "Jetzt wiederholt sich also die Geschichte
und Biden hebt seinerseits die Anordnung Trumps wieder auf.
Hoffentlich hat das Hin und Her damit ein Ende und dieses
klimaschädliche, für Indigene gefährliche Projekt
wird komplett eingestampft", hofft Bangert.
Die KXL soll Öl von den Teersand-Ölfeldern in
Nord-Alberta (Kanada) bis zu den Raffinerien im US-amerikanischen
Texas transportieren. Dabei kreuzt sie das Land mehrerer
indigener Gemeinschaften, die darüber klagen, nicht in den
Planungsprozess einbezogen worden zu sein.
Der Kampf um die DAPL machte vor drei Jahren weltweit
Schlagzeilen. Über fast ein Jahr, von April 2016 bis Februar
2017, machte der Standing Rock Sioux Tribe nahe der Kleinstadt
Cannon Ball gegen die Pipeline mobil, denn sie ist eine
große Gefahr für den Fluss Missouri und den
Trinkwasserspeicher Lake Oahe. Beide sind in dieser Region die
einzige Trinkwasserreserve für 17 Millionen Menschen.
Ursprünglich sollte die Pipeline an Bismarck, der Hauptstadt
North Dakotas vorbeiführen. Nach einer Intervention aus dem
Rathaus wurde die Strecke an die Grenze des Standing
Rock-Reservates verlegt. Die Standing Rock Sioux wurden vor
vollendete Tatsachen gestellt.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2020/201015de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2017/171117de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2017/171106de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170807de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/161205de.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-nord/lakota.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-nord/indian-mv.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-nord/indian.html
* www: www.standwithstandingrock.net/history/
| www.lakota-village.de |
https://de.wikipedia.org/wiki/Dakota_Access_Pipeline