In: Home > News > Klimagipfel in Bonn beginnt - "Indigenous Peoples - First Victims of Climate Change"
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Bozen, Göttingen, 6. November 2017
Benki Piyako, der Sprecher der Ashaninka-Indianer aus Brasilien, bei seinem Vortrag, während der Jahreshauptversammlung der GfbV Anfang November 2017.
Gemeinsam mit dem Sprecher der Ashaninka-Indianer aus
Brasilien, Benki Piyako, hat die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) mit einer Mahnwache in Bonn zu Beginn des
UN-Klimagipfels eine nachhaltigere Klimapolitik gefordert, die
indigene Völker als gleichberechtigte Verhandlungspartner
einbezieht. "Indigenous Peoples: First Victims of Climate Change"
- klagten die Menschenrechtler auf einem Transparent in grellen
Farben während ihrer Aktion am Montag. Sie warfen den
Industrienationen vor, mit ihren zögerlichen Maßnahmen
gegen die Erderwärmung die Existenz der Ureinwohner zu
gefährden und mit der ökologischen auch die kulturelle
Vielfalt der Erde aufs Spiel zu setzen.
"Die Hauptlast des Klimawandels tragen schon jetzt die weltweit
etwa 5.000 indigenen Völker mit ihren rund 370 Millionen
Angehörigen. Es muss selbstverständlich sein, ihre
Bedürfnisse und ihr Wissen anzuerkennen und sie nicht nur am
Rande der Konferenz zu Wort kommen zu lassen", fordert die GfbV.
Indigene Gemeinschaften seien sehr viel stärker als die
Industrienationen auf intakte Ökosysteme angewiesen, um ihr
traditionelles Leben weiterführen zu können.
Die Ashaninka-Gemeinschaft von Benki Piyako im brasilianischen
Bundesstaat Acre habe deshalb schon vor Jahren die Initiative
für den Regenwald ergriffen und viele junge Bäume auf
ihrem Territorium nachgepflanzt. Gleichzeitig hätten die
Ashaninka beständig Überzeugungsarbeit bei
nicht-indigenen Siedlern auf ihrem Gebiet geleistet. Die Siedler
erkennen inzwischen an, dass nur ein intakter Regenwald
langfristig ihre Existenz sichert. Vor kurzem wurde sogar ein
Ashaninka zum Bürgermeister der gesamten Gemeinde
gewählt, berichtete die GfbV-Brasilienexpertin Eliane
Fernandez Ferreira.
Benki Piyako und seine Gemeinschaft haben das Ausbildungszentrum
"Yorenka Ãtame" ins Leben gerufen. In dem Projekt wird
indigenen und nicht-indigenen Jugendlichen der schonende und
respektvolle Umgang mit der Natur auch mit modernen Mitteln
nahegebracht. Sie werden in Waldwirtschaft, Schildkröten-,
Bienen- und Fischzucht unterrichtet und lernen ebenso, Computer
und Internet zu nutzen.
Begleitet von Eliane Fernandes Ferreira hält sich Benki
Piyako bis zum 12. November 2017 in Bonn auf. Er berichtet auf
mehreren Veranstaltungen über seine Umweltprojekte und will
auch das Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit um Unterstützung der Ashaninka bitten.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170807de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160808de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150807it.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140909de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140801de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130806de.html
| www.gfbv.it/3dossier/siberia/artic2006-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/global-sozial.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/brasil-tras-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/global.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/palmoel.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/dekade.html
in www:
https://www.gfbv.de/fileadmin/redaktion/Reporte_Memoranden/2015/MenschenrechtsreportNr.77-IndigeneUmweltaktivisten_aktualisiert.compressed.pdf
| https://de.wikipedia.org/wiki/Indigene_Völker