In: Home > News > Militärputsch in Myanmar. Inhaftierte freilassen - Kritik an Aung San Suu Kyi
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Bozen, Göttingen, 1. Februar 2021
Ein Flüchtlingslager der Rohingya in Bangladesch. Foto: EU/ECHO/Pierre Prakash via Flickr.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat den
Militärputsch in Myanmar verurteilt und die sofortige
Freilassung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi
und allen anderen inhaftierten Persönlichkeiten aus der
Politik gefordert. "In Myanmar droht ein gefährllicher
Rückwärtsgang in die Geschichte. Nach zehn Jahren
zaghafter Demokratisierung, werden nun vom Militär gewaltsam
die Uhren wieder zurückgestellt und dem Land droht eine
Fortführung der jahrzehntelangen Militärdiktatur",
erklärte GfbV-Direktor Ulrich Delius.
"Für den Vielvölkerstaat ist dies eine Katastrophe,
denn es bedeutet, dass es auch keinen Frieden in den
Nationalitätengebieten geben wird und der Völkermord an
den Rohingya anhalten wird. Doch es ist eine Katastrophe mit
Ansage. Die frühere Demokratie-Ikone Aung San Suu Kyi hatte
vergeblich versucht,sich den Militärs anzubiedern. Bei der
Verfolgung der Rohingya war sie seit 2015/2016 ein
willfähriges Werkzeug der Militärs und ihrer
Genozidstrategie. In aller Welt vertrat und rechtfertigte sie die
grausame Strategie der Militärführung, die sie nun
wieder einsperrt. Zur Demokratie-Ikone wird sie damit nicht
mehr", sagte Delius. Aber natürlich sei ihre Inhaftierung
unrechtmäßig und müsse unverzüglich beendet
werden.
Die Demokratisierung unter Aung San Suu Kyi habe in vieler
Hinsicht enttäuscht. So seien in den letzten Jahren immer
mehr die Meinungs- und Pressefreiheit durch Nutzung alter Gesetze
der Militärdiktatiur willkürlich eingeschränkt
worden. Auch seien die Friedensbemühungen in den
Nationalitätengebieten nicht vorangekommen, obwohl dies Aung
San Su Kyi zur obersten Priorität erklärte.
Nun drohe Myanmar die Rückkehr der dunklen Zeit der
Militärdiktatur vor dem Jahr 2011. "Mit großer Sorge
verfolgen wir, dass vor allem China von dem Umsturz profitieren
wird, um seine seit Jahren unter der Militärdiktatur
praktizierte Politik der Plünderung der Rohstoffe in den
Nationalitätengebieten fortzuführen", warnte
Delius.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2020/201009de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2020/200909de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2018/181129de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2018/181016de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2017/17110de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-ic.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=56103
|
www.ec.europa.eu/echo/files/aid/countries/factsheets/rohingya_en.pdf