In: Home > News > EU-Außenminister beraten über Rohingya-Krise (13. November)
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Bozen, Göttingen, 10. November 2017
Ein Flüchtlingslager der Rohingya in Bangladesch. Foto: EU/ECHO/Pierre Prakash via Flickr.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat an
die EU-Außenminister appelliert, wegen der Verfolgung der
Rohingya-Minderheit gezielte Sanktionen gegen Burmas
Militärs zu verhängen. "Die EU darf sich nicht damit
begnügen, nur mehr humanitäre Hilfe für
Rohingya-Flüchtlinge zu versprechen. Vielmehr muss endlich
der Druck auf Burmas Militärs erhöht werden, sonst wird
es weitere Verbrechen gegen die Menschlichkeit geben", warnte der
GfbV-Direktor Ulrich Delius am Freitag in Göttingen. "Die
Verantwortlichen für die schweren Verbrechen müssen zur
Rechenschaft gezogen werden. Da die
Friedensnobelpreisträgerin und Staatsrätin Aung San Suu
Kyi immer die Bedeutung der Rechtsstaatlichkeit betont, sollte
die EU Burma doch auffordern, dem Internationalen
Strafgerichtshof beizutreten. Das Gericht kann dann in einer
unabhängigen Untersuchung klären, wer für die
Gewalt im Rakhine-Staat verantwortlich ist." Die
EU-Außenminister werden sich bei ihrer Sitzung am 13.
November 2017 erneut mit der Rohingya-Krise
beschäftigen.
Darüber hinaus solle die EU in der Vollversammlung der
Vereinten Nationen gemeinsam mit anderen Staaten die gezielte
Vertreibung von hunderttausenden Rohingya aus Burma verurteilen,
forderte die GfbV. "Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind kein
Kavaliersdelikt. Wer hier keine rote Linie zieht und sich nicht
für die konsequente Ahndung dieser Verbrechen einsetzt,
macht sich unglaubwürdig und leistet weiteren schweren
Menschenrechtsverletzungen Vorschub", erklärte Delius.
"Burmas Militärs haben aus niederen Motiven die seit
Jahrzehnten größte Flüchtlingskatastrophe Asiens
ausgelöst. Es kann nicht angehen, dass sie dafür noch
mit Europas Schweigen belohnt werden. Keine Demokratisierung
rechtfertigt die Vertreibung von so vielen Menschen."
Seit dem 25. August 2017 sind 623.000 muslimische Rohingya vor
der Gewalt von Burmas Soldaten und verbündeten
buddhistischen Nationalisten aus ihrer Heimat in das Nachbarland
Bangladesch geflohen. Satelliten-Fotos und Berichte von
Augenzeugen dokumentieren, wie in Dörfern gezielt
Wohnviertel der Minderheit niedergebrannt wurden, während
Häuser buddhistischer Rakhines unangetastet blieben. "Noch
immer ist das Schicksal von rund 100.000 Vertriebenen nicht
geklärt, die irgendwo zwischen ihren Heimatdörfern und
der Grenze zu Bangladesch verschollen sind. Wir sind in sehr
großer Sorge um die Rohingya-Flüchtlinge", sagte
Delius. Dringend müsss Burma humanitären Helfern freien
Zugang in die Region ermöglichen, um die Versorgung und das
Überleben der Zivilbevölkerung zu sichern.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170919de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170911de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170905de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170206de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2017/170118de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160523de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150813de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150528de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150514de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150505de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150114de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-ic.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=56103
|
www.ec.europa.eu/echo/files/aid/countries/factsheets/rohingya_en.pdf
| https://www.youtube.com/watch?v=sJSO8-LO0SI