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Bis zu 180.000 Flutopfer in Indonesien

Radikale Muslime gefährden humanitäre Hilfe und Wiederaufbau in Aceh

Bozen, Göttingen, 10. Januar 2005

Wachsende Spannungen zwischen dem indonesischen Militär und der Aceh-Freiheitsbewegung GAM drohen die humanitäre Hilfe und den Wiederaufbau in der von der Flutkatastrophe zerstörten Provinz Aceh zu gefährden, warnte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Montag. "Verschärft werden die ohnehin schon bestehenden Spannungen durch radikale muslimische Milizionäre, die mit Duldung des Militärs seit dem Wochenende im Katastrophengebiet vorgeben, Hilfe zu leisten", warnte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius.

Die Milizionäre der "Bewegung der Islamischen Verteidiger"(FPI) und der "Indonesische Rat der Mujahidin" (MMI) hätten in mehreren Konfliktregionen Indonesiens mit ihrer einseitigen Parteinahme für radikale Muslime Konflikte geschürt. "Es ist zu befürchten, dass sie gegen westliche Helfer agitieren werden. Auch sind sie in Aceh nicht gerne gesehen, da die Bevölkerung dort mehrheitlich für einen moderaten Islam eintritt", erklärte Delius.

Die FPI und der MMI hatten seit 1999 religiöse Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen auf den Molukken und auf der Insel Sulawesi geschürt, bei denen mehr als 9.000 Menschen zu Tode kamen. Die 1998 gegründete FPI war vor allem durch Überfälle auf westliche Restaurants und Diskotheken auf der Insel Java aufgefallen und rief auch zum Kampf gegen US-Soldaten im Irak auf. Der 1999 gegründete MMI ist eine Dachorganisation der radikal-islamischen Bewegungen wie Laskar Jihad und dem Jihad Islamyah, der für Bombenattentate gegen westliche Touristen auf der Insel Bali im Oktober 2002 verantwortlich war.

"Noch immer werden 77.000 Flutopfer in Aceh vermisst. Das indonesische Sozialministerium bestätigte inzwischen den Tod von 104.055 Menschen", erklärte Delius. "Angesichts dieser unvorstellbar erscheinenden Katastrophe muss die indonesische Regierung nun alles tun, um den Aceh-Konflikt friedlich zu lösen und Spannungen in der Unruheprovinz abzubauen", forderte die GfbV. "Radikalen muslimischen Milizionären sollte der Zugang zu der Katastrophenregion verwehrt werden, da sie die humanitäre Hilfe nur gefährden werden.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050106de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050105de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050104de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050103de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050102de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/041230de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/041228de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/041110de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/040428de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030522de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-2/030512de.html | www.gfbv.it/3dossier/asia/westpapua.html

* www: http://westpapuaaction.buz.org | www.fpcn-global.org/tribes/oceania/melanesian/west-papua/index.php | www.westpapua.net

Letzte Aktual.: 10.1.2005 | Copyright | Suchmaschine | URL: www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050110de.html | XHTML 1.0 / CSS / WAI AAA | WEBdesign, Info: M. di Vieste

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