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Bozen, Göttingen, 11. Februar 2009
Sri Lanka. Militär auf den Straßen vor UNHCR-Gebäude in Trincomalee. Foto: Thomas Benedikter.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat am
Mittwoch an den Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen
appelliert, alle Konfliktparteien in Sri Lanka aufzufordern, das
humanitäre Völkerrecht strikt zu beachten und die
Zivilbevölkerung wirksamer zu schützen. "Da die
Regierung Sri Lankas offensichtlich alle Appelle des
UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon, von
UN-Menschenrechtsexperten, der Europäischen Union und den
USA ignoriert und sogar dem neutralen Internationalen Komitee des
Rotes Kreuzes (IKRK) Parteinahme für die Tamilen vorwirft,
muss dringend nun der Weltsicherheitsrat aktiv werden",
erklärte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius. Denn in Sri
Lanka drohe nicht nur eine humanitäre Katastrophe, sondern
grundlegende Menschenrechte würden so massiv verweigert,
dass der Frieden und Stabilität in Südasien
gefährdet seien.
"Die rücksichtslose Kriegführung der Armee schürt
einen Kreislauf der Gewalt, der immer mehr Opfer fordern wird",
erklärte Delius. Ausdrücklich verurteilte die GfbV den
jüngsten Selbstmordanschlag tamilischer Aktivisten, bei dem
mindestens 28 Personen am 9. Februar getötet wurden. Die
Versorgung von rund 250.000 Zivilisten im Norden Sri Lankas werde
durch den eskalierenden Konflikt zwischen der Armee Sri Lankas
und den Befreiungstigern von Tamil Eelam immer schwieriger.
Hilfsorganisationen bereiteten sich auf die Flucht von bis zu
150.000 tamilischen Zivilisten aus den umkämpften Gebieten
vor. "Nachdrücklich muss der Weltsicherheitsrat einen freien
Zugang zur gesamten Zivilbevölkerung einfordern",
erklärte Delius. Sri Lanka breche humanitäres
Völkerrecht, wenn es internationale Hilfsorganisationen
weiterhin an einer Versorgung ziviler Flüchtlinge in
Aufnahmelagern hindere.
Die Behörden Sri Lankas ignorierten im Umgang mit den
Tamilen systematisch ihre eigenen Gesetze, die Verfassung des
Landes sowie internationale Konventionen. So würden Tamilen
pauschal als Unterstützer der Befreiungstiger diffamiert und
kriminalisiert, in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt,
willkürlich verhaftet und gefoltert. Verantwortliche
für Übergriffe auf Angehörige der Minderheit
blieben straflos. Zehn führende Menschenrechtsexperten der
Vereinten Nationen hatten gestern in Genf die dramatische
Verschlechterung der Menschenrechtslage in Sri Lanka kritisiert.
Sie beklagten vor allem stetige Einschüchterungen und
Übergriffe auf Menschenrechtler und Journalisten, deren
Arbeit immer schwieriger wird. Die UN-Hochkommissarin für
Menschenrechte Navi Pillay hatte bereits am 29. Januar einen
wirksamen Schutz von Menschenrechtlern und Journalisten
gefordert.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090202de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090126de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080204de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/srilanka/srilanka.html
| [> EN ]
www.gfbv.it/3dossier/asia/srilanka/srilanka-jp.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030206de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050316ade.html
in www: www.peace-srilanka.org |
www.peaceinsrilanka.org |
www.vedda.org | www.sarvodaya.org | www.priu.gov.lk | www.tamilcanadian.com |
http://en.wikipedia.org/wiki/Liberation_Tigers_of_Tamil_Eelam
| www.hrw.org/en/asia/sri-lanka