In: Home > News > Serbien: Menschenrechtler zusammengeschlagen. GfbV warnt vor "russischen Verhältnissen" in Serbien
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Bozen, Göttingen, Belgrad, 22. Dezember 2010
Website des Helsinki Komitees - Serbien.
Nach einem brutalen Überfall auf den Mitarbeiter für
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Helsinki Komitees in
Belgrad warnt die Gesellschaft für bedrohte Völker
(GfbV) vor "russischen Verhältnissen" in Serbien. "Wir sind
in großer Sorge um die Gesundheit und das Leben von Branko
Zivkovic, der von Unbekannten auf offener Straße
zusammengeschlagen wurde", sagte der Präsident der GfbV
International, Tilman Zülch, am Mittwoch in Göttingen.
Wir fordern die serbische Regierung dringend dazu auf, diesen
mutigen Kämpfer für die Presse- und Meinungsfreiheit zu
schützen, die Täter zu verfolgen und zu bestrafen. Denn
es darf nicht so weit kommen, dass Menschenrechtler in Serbien
Mordanschlägen zum Opfer fallen wie in Russland. Dort wurden
seit 1999 mehr als 200 Journalisten ermordet. Allein 2009 kamen
in Tschetschenien, Russland und im österreichischen Exil
acht Menschen- und Bürgerrechtler gewaltsam ums Leben.
Branko Zivkovic, der an nationale und internationale Medien
unerschrocken kritische Stellungnahmen zur Menschenrechtslage auf
dem Balkan verbreitet, wurde am frühen Freitagabend bei
einem Spaziergang in der Nähe seiner Wohnung
hinterrücks angegriffen und mit harten Faustschlägen
ins Gesicht und auf den Kopf traktiert. Er leidet noch heute
unter starken Kopfschmerzen und kann sich an den Überfall
nicht erinnern. Dies war der zweite Angriff auf den
Menschenrechtler und Journalisten. Einen Monat zuvor wurde er
sowohl verbal als auch physisch angegriffen. Die Polizei
ermittelte und verhaftete die Täter. Der Fall wurde der
Staatsanwaltschaft übergeben.
Zivkovic wird schon seit einiger Zeit bedroht und belästigt
vor allem wegen der kritischen Berichterstattung des Helsinki
Komitees über die Lage im multiethnischen Sandschak zwischen
Serbien und Montenegro. Von den rund 800.000 Einwohnern dieser
Region sind etwa 500.000 Bosniaken. Sie werden unterdrückt
und diskriminiert. Die serbischen Medien berichten darüber
kaum. Die kritische Auseinandersetzung des Helsinki Komitees mit
der schlechten Menschenrechtslage der muslimischen Minderheit ist
der serbischen Regierung nach Angaben der
Menschenrechtsorganisation "ein Dorn im Auge".
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100615de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100610de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100330de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100319de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100301ade.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091223de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091023ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091008de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090914de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090721de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090714de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090709de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090511de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090116ade.html
| [> IT ]
www.gfbv.it/3dossier/bosnia/indexbih.html
in www: www.helsinki.org.rs |
www.helsinki.org.rs/doc/Declaration%20on%20discrimination.rtf