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Bozen, Göttingen, Belgrad, 30. März 2010
Bosnische Flüchtlinge.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat die
Srebrenica-Resolution, die heute im serbischen Parlament in
Belgrad diskutiert wird, als "Schlag ins Gesicht der bosnischen
Genozid-Überlebenden" bezeichnet. Statt lange Debatten
über einen den Völkermord verharmlosenden Text zu
führen, sollte sich die serbische Regierung endlich darauf
konzentrieren, den per internationalem Haftbefehl gesuchten
Kriegsverbrecher Ratko Mladic festzunehmen, forderte der
GfbV-Bundesvorsitzende Tilman Zülch. In dem Resolutionstext
ist nur von "Verbrechen", jedoch nicht von Genozid die Rede,
obwohl das Internationale Kriegsverbrechertribunal (ICTY) und der
Internationale Gerichtshof in Den Haag (IGH) das Massaker von
Srebrenica bereits als Völkermord klassifiziert haben.
Jahrelang hat General Mladic offene Unterstützung in Serbien
genossen. Bis etwa Ende März 2002 bewegte er sich
ungehindert und frei in Belgrad, obwohl das ICTY schon seit 1995
nach ihm fahndete. 2003 und 2004 hielt er sich sogar in Kasernen
der Armee von Serbien und Montenegro auf. Damals war der heutige
Präsident Serbiens, Boris Tadic, Verteidigungsminister. Bis
November 2005 bezog Mladic in Belgrad reguläre monatliche
Rentenzahlungen.
Dass Ratko Mladic und die Armee der Republika Srpska, die vom
Internationalen Gerichtshof in Den Haag (IGH) für den
Genozid in Srebrenica direkt verantwortlich gemacht wurden, vom
serbischen Regime gezielt unterstützt wurden, beweist auch
die Tatsache, dass Mladic zwischen 1991 und 1994 drei Mal von
Belgrad befördert wurde. Außerdem bekam er nach seiner
Pensionierung in der Republika Srpska 1996 eine Anstellung als
Berater im Krisenstab der Armee Jugoslawiens, wo er bis zu seinem
endgültigen Ruhestand im Jahre 2002 auch geblieben ist.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100319de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100301ade.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091223de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091023ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091008de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090914de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090721de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090714de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090709de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090511de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090116ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081015de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080910de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080908de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080829ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080828de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080723de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080611ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080429ade.html
| [> IT ]
www.gfbv.it/3dossier/bosnia/indexbih.html
in www: www.icty.org | www.iccnow.org | www.ohr.int