In: Home > News > Jahrestag der Entführung und Ermordung von französischen Trappisten-Mönchen in Algerien (26.3.1996)
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Bozen, Göttingen, 23. März 2012
Thibirine Kloster in Algerien.
Anlässlich des 16. Jahrestags der mysteriösen
Entführung und Ermordung von sieben französischen
Trappisten-Mönchen in Algerien hat die Gesellschaft für
bedrohte Völker (GfbV) gefordert, dass endlich die
Hintergründe des Verbrechens geklärt und die
Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Der Mord an den
seit langem in Algerien tätigen Mönchen hatte damals
weltweit Empörung ausgelöst. Die
Menschenrechtsorganisation appellierte an Staatspräsident
Nicolas Sarkozy, endlich alle französischen Geheimdokumente
öffentlich zu machen, um eine lückenlose
Aufklärung des Verbrechens zu ermöglichen.
Präsident Sarkozy hatte am 7. Juli 2009 öffentlich
zugesichert, die Geheimhaltungsstufe aller Dokumente
französischer Sicherheitsdienste zu dem Verbrechen
aufzuheben, um eine Ermittlung des bislang ungeklärten
Tathergangs zu erleichtern. "Leider hat Präsident Sarkozy
dieses Versprechen bis heute nicht umgesetzt", erklärte der
GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius. "So wissen wir noch immer
nicht zweifelsfrei, wer für die schreckliche Bluttat
verantwortlich ist."
Die Regierung Algeriens hatte damals radikal-islamische
Gewalttäter für den gewaltsamen Tod verantwortlich
gemacht. Doch aufgrund von Aussagen ehemaliger algerischer
Geheimdienstmitarbeiter und des französischen Generals
Francois Buchwalter kamen ab dem Jahr 2009 immer mehr Zweifel an
dieser offiziellen Version des Tatgeschehens auf. Denn den
Mönchen wurde von den algerischen Behörden vorgeworfen,
sie hätten auch verletzte Islamisten gepflegt. Da sie nicht
bereit waren, freiwillig ihr Kloster zu verlassen, habe man sie
mit allen Mitteln unter Druck gesetzt, um ihre Ausreise zu
erzwingen, berichten ehemalige algerische Geheimdie
nstmitarbeiter. So habe man sie von vermeintlichen
radikal-islamischen Terroristen entführen lassen.
Ob sie gezielt von algerischen Geheimdienstmitarbeitern ermordet
wurden oder bei einem Angriff der algerischen Luftwaffe
versehentlich starben, ist bis heute ungeklärt. "Nur
französische Geheimdokumente können hier Klarheit
verschaffen", sagte Delius. "Mysteriös ist auf jeden Fall,
dass nur die Köpfe der Getöteten gefunden und bestattet
wurden. Jahrelang hat die Regierung in Paris jede Aufklärung
des Verbrechens durch die französische Justiz
blockiert."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120314de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110213de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110210de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110124de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110117de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100416de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100307de.html
| www.gfbv.it/3dossier/sahrawi/sah-mayr.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Berber
| www.algeria-watch.org |
http://de.wikipedia.org/wiki/Algerien
| www.makabylie.org