In: Home > News > Irakisch-Kurdistan: Islamistische Rebellen bekennen sich zu Bombenschlägen in Arbil
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Bozen, Göttingen, 1. Oktober 2013
Ein Blick auf Arbil mit der Festung in der Mitte.
Die arabischen Dynastien am Persischen Golf müssen ihre
finanzielle, logistische und militärische Unterstützung
für die Islamisten im Irak und Syrien sofort einstellen.
Diese Forderung hat die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) nach den beiden verheerenden
Bombenanschlägen islamistischer Terroristen in Arbil, der
Hauptstadt von Irakisch-Kurdistan, erhoben. An die deutsche
Bundesregierung appellierte die in Göttingen ansässige
internationale Menschenrechtsorganisation am Dienstag, alle
Waffenlieferungen und Rüstungsexporte an die arabischen
Golfstaaten endlich zu beenden.
Zu den Attentaten in Arbil am vergangenen Sonntag, bei denen
sechs Menschen starben und 62 verletzt wurden, hat sich die
Gruppe "Islamischer Staat von Irak und Syrien" (ISIS) bekannt.
ISIS gehört dem internationalen Terrornetzwerk al Kaida an.
Auf ihr Konto gehen auch die Schändung und Zerstörung
von zwei christlichen Kirchen in der Stadt Rakka in Syrien am 26.
September. Tagtäglich greifen Kämpfer dieser
Terrorgruppe dort Angehörige von nicht-sunnitischen und
nicht-arabischen Volksgruppen an.
"Irakisch-Kurdistan ist eines der friedlichsten Länder im
Nahen Osten. Deutschland sollte jetzt mit einem Stopp der
Rüstungsexporte ein deutliches Zeichen für diese
hoffnungsvolle junge Demokratie setzen und gleichzeitig die unter
dem Terror radikaler Islamisten leidende Zivilbevölkerung in
Syrien in Schutz nehmen", heißt es in dem Schreiben des
GfbV-Generalsekretärs Tilman Zülch an die
Bundesregierung. Erst vor zehn Tagen wurden am 21. September in
der autonomen Kurdenregion im Norden des Irak freie und
demokratische Parlamentswahlen durchgeführt. Internationale
Beobachter berichteten, die Wahlen und die Auszählung der
Stimmen seien korrekt und fair verlaufen.
Nach einer für den Nahen Osten einmaligen Quotenregelung
sind elf der 111 Sitze im regionalen Parlament für die
Minderheiten reserviert: fünf für die insgesamt etwa
150.000 christlichen Assyrer/Chaldäer/Aramäer,
fünf für einige Zehntausend Turkmenen und ein Sitz
für die etwa 1.500 Armenier. Die GfbV, die in
Irakisch-Kurdistan mit einer eigenen Sektion vertreten ist, setzt
sich für die Einführung einer Quote auch für die
nicht-muslimische religiöse Minderheit der Yeziden ein. Von
insgesamt 5,5 Millionen Menschen im autonomen Bundesstaat
Kurdistan sind 100.000 Yeziden.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130927de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110715de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110726de.html
| www.gfbv.it/3dossier/war/gutman-rieff.html#r3
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/kurtur-de.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Autonome_Region_Kurdistan