In: Home > News > Iranische Armee greift kurdische Dörfer an. Drei Tote und hunderte Flüchtlinge in Irakisch-Kurdistan
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Bozen, Göttingen, 26. Juli 2011
Verlassenes Dorf in Kurdistan.
Mindestens drei Zivilisten sind durch Artilleriebeschuss der
iranischen Armee in den vergangenen zwei Wochen in
Irakisch-Kurdistan getötet worden. Elf wurden verletzt. Nach
Informationen des Büros der Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) in Arbil, der Hauptstadt des autonomen
Bundesstaates Irakisch-Kurdistan, mussten außerdem hunderte
Familien die Flucht ergreifen.
"Die Angriffe der iranischen Armee auf die Zivilbevölkerung
von Irakisch- Kurdistan stellen eine gefährliche Aggression
gegen das freie und friedliche Kurdistan dar und sind mit der
Türkei offenbar gut koordiniert worden", sagte Dr. Mahmud
Othman, langjähriges Führungsmitglied der Kurdischen
Nationalbewegung und Mitglied des irakischen Nationalparlaments,
in einem Telefonat mit der GfbV, "denn der türkische
Außenminister, Ahmet Davutoglu, führte am 11. Juli
Gespräche im Iran und in der vergangenen Nacht haben die
iranische und die türkische Luftwaffe nahezu zeitgleich
einige Dörfer im Distrikt Sidkan im Dreiländereck
Iran-Irak-Türkei angegriffen." Dort gibt es insgesamt 254
Siedlungen mit rund 10.000 Einwohnern.
Iranische Artillerie hatte bereits am frühen Montagmorgen
die sechs Dörfer Sured, Qirnaqan, Pisht Ashan, Sinemok,
Kaskan, Ashqulke sowie die Sommeralmen von Singeser unter
Beschuss genommen. Am Abend feuerten iranische Streitkräfte
gegen 20 Uhr Granaten auf die fünf Siedlungen Suregul,
Maredo, Beste, Eske Sere und Eske Xware.
Begründet werden Angriffe stets mit der Bekämpfung
kurdischer Rebellengruppen, die sich in der Grenzregion
verstecken. "Tatsächlich wollen sich jedoch weder der Iran
noch die Türkei damit abfinden, dass Kurden in ihrer
direkten Nachbarschaft, erfolgreich eine eigne Verwaltung
aufgebaut haben", sagte Othman. Der Iran und die Türkei
befürchteten, dass Kurden in den beiden Ländern dem
Beispiel von Irakisch-Kurdistan folgen und auch dort Autonomie
und Selbstverwaltung fordern. Der gewählte Präsident
von Irakisch-Kurdistan, Masud Barzani, hat bereits mehrfach an
die iranische Regierung appelliert, die Probleme friedlich zu
lösen.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110715de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110608de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110420de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110225de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100909de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100727de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100604de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100329de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/091021de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090826de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090818de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090403de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090325de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090320ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090220de.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/kurd-tb.html
| www.gfbv.it/3dossier/war/gutman-rieff.html#r3
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/kurtur-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/armeni/010720armeni.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Kurdistan
| www.ihd.org.tr/eindex.html
| www.azadiyawelat.com