In: Home > News > Zentralafrikanische Republik: 22 Menschen werden bei Angriff auf Hilfsorganisation getötet
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Bozen, Göttingen, 28. April 2014
François, Gärtner in Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik. Foto: CC BY-NC-SA 2.0 Brice Blondel (flickr.com).
In der Zentralafrikanischen Republik führen anhaltende
Gewalt, Rechtlosigkeit und Willkür von Milizen dazu, dass
die humanitäre Versorgung der Zivilbevölkerung immer
schlechter wird. Der Afrikareferent der Gesellschaft für
bedrohte Völker (GfbV), Ulrich Delius, berichtete am Montag
in Göttingen: "Viele Hilfsorganisationen müssen zum
Schutz ihrer Mitarbeiter Außenstellen schließen und
ihre Projekte verringern. In vielen Regionen des Landes ist die
öffentliche Ordnung vollkommen zusammengebrochen. Es gibt
weder Polizisten noch Soldaten noch funktionierende Gerichte, um
die Einhaltung von Gesetzen durchzusetzen."
Am vergangenen Samstag haben Seleka-Milizen in dem Ort Nanga
Boguila im Norden des Landes mindestens 22 Menschen getötet.
Zu den Opfern zählen drei Mitarbeiter von "Ärzte ohne
Grenzen" sowie 16 führende Vertreter der Bevölkerung.
Sie berieten über die Fortführung der humanitären
Arbeit, als das Büro der Hilfsorganisation von
Milizionären überfallen wurde. Die Bewaffneten
plünderten die Räumlichkeiten und erschossen die Helfer
und Vertreter der Zivilbevölkerung.
"Der Bedarf an humanitärer Hilfe in der Zentralafrikanischen
Republik ist in allen Bereichen enorm", sagte Delius. Rund 2,5
der 4,6 Millionen Einwohner sind auf Unterstützung aus dem
Ausland angewiesen. Viele Kinder leiden unter Mangel- und
Unterernährung, es fehlt an Nahrungsmitteln, Trinkwasser und
medizinischer Versorgung." Besonders dramatisch ist die Lage der
603.000 Binnenflüchtlinge. Allein in der Hauptstadt Bangui
leben 180.000 Bürgerkriegsflüchtlinge unter oft
unmenschlichen Bedingungen.
"Der Zentralafrikanischen Republik droht aufgrund von gewaltsamen
Vertreibungen längerfristig die Spaltung in einen christlich
dominierten Süden und einen muslimischen Teil im Norden",
warnte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius. "Immer mehr Muslime
müssen aus der Hauptstadt Bangui und dem Süden des
Landes fliehen, weil die internationale Friedenstruppen aus
Staaten der Afrikanischen Union und Frankreichs dort die
Sicherheit nicht garantieren können." Erst am Wochenende
waren erneut 1.300 Muslime aus Bangui in einem schwer bewaffneten
Konvoi in den Norden des Landes evakuiert worden, weil sie massiv
von Anti-Balaka-Milizen bedrängt wurden.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140305de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140218de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140109de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140103de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/131211de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/131124de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050513de.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Zentralafrikanische_Republik