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Bozen, Göttingen, 9. September 2014
Edwin Chota, einer der führenden Ashaninka-Aktivisten. Foto: Eliane Fernandes Ferreira.
Bestürzende Nachrichten aus dem
peruanisch-brasilianischen Grenzgebiet erreichten die
Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Dienstag in
Göttingen: Der charismatische Führer der
Ashaninka-Gemeinde Saweto, Edwin Chota, und drei Mitglieder
seiner Gemeinschaft sind mitten im Regenwald ermordet worden. Die
Witwen und Kinder der vier Mordopfer mussten in die nahegelegene
Ortschaft Pucallpa flüchten. Illegale Holzfäller haben
die in Saweto zurückgebliebenen Ashaninka eingekreist und
bedrohen die Indianer massiv.
Um die Ashaninka vor noch mehr Gewalttaten zu schützen,
wandte sich die GfbV sofort mit dringenden Schreiben an die
peruanische Regierung und den UN-Hochkommissar für
Menschenrechte (UNHCHR) Zeid Ra'ad Al Hussein. "Die
Machenschaften der Holz- und Drogenmafia müssen sofort
unterbunden werden. Die feigen Morde an den vier Ashaninka
müssen aufgeklärt und die Täter bestraft werden,
nur so kann ein Flächenbrand der Gewalt gegen die indigenen
Gemeinschaften zwischen Ucayali in Peru und Acre in Brasilien
verhindert werden, bitte sorgen Sie umgehend dafür", schrieb
die Menschenrechtsorganisation.
Chota hat sich jahrelang für die rechtliche Absicherung des
Territoriums der Ashaninka und den Schutz des Waldes engagiert.
Erst vor kurzem hatte er einige wichtige Fortschritte errungen,
die der Holzmafia den Zugriff auf das Gebiet deutlich erschwert
hätten.
Zusammen mit den Ashaninka Jose Rios Peréz, Leoncio
Quinticima Melendez und Francisco Pinedo war Chota zu Fuß
auf dem Weg in die brasilianische Ashaninka-Gemeinde Apiwtxa.
Nach dem Zweitagesmarsch wollten sie dort eine gemeinsame
Strategie gegen die Bedrohung durch den illegalen Holzhandel und
Drogenschmuggel in ihrem Gebiet entwickeln. "Chota hat auf
brasilianischem Territorium schon mehrfach Schutz suchen
müssen", berichtete die GfbV-Referentin für indigene
Völker, Yvonne Bangert. "Denn sein Einsatz hat ihm
mächtige Feinde geschaffen. Schon 2012 wurde er
persönlich bedroht. Im April 2013 klagte er in einem
Interview mit National Geographic: "Sie bedrohen uns. Sie
schüchtern uns ein. Sie haben Gewehre".
Seit Jahren warnt die GfbV vor zunehmender Gewalt illegaler
Holzfäller und Drogenschmuggler gegen die Ashaninka in dem
Grenzgebiet. Jetzt fürchtet die Menschenrechtsorganisation
um das Wohlergehen von Benki Piyãko in der brasilianischen
Ashaninka-Gemeinschaft. Er wurde für seinen unerschrockenen
Einsatz gegen die Holz- und Drogenmafia 2013 mit dem Weimarer
Menschenrechtspreis ausgezeichnet und schon mehrfach mit dem Tod
bedroht. Er hatte Chota früher Zuflucht gewährt.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140801de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130806de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130529ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120509de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120726de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120806de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110808de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110613de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110429de.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/global-sozial.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/brasil-tras-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/global.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/palmoel.html
| www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/dekade.html
in www: www.youtube.com/watch?v=5lWVVFHzuLE
| http://en.wikipedia.org/wiki/Indigenous_peoples
| http://de.wikipedia.org/wiki/Asháninka