In: Home > News > Kongo: 101 Menschen sterben bei Massakern bei der Stadt Beni im Oktober 2014
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Bozen, Göttingen, 2. November 2014
Sonnenuntergang in Butembo, Nord-Kivu, Demokratische Republik Kongo. Foto: MONUSCO / Amadou Maiga.
Nach einem erneuten Massaker im Osten des Kongo hat die
Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) einen besseren
Schutz der Zivilbevölkerung und eine Verstärkung der
UN-Blauhelmsoldaten in der Stadt Beni gefordert. In der Nacht zum
Sonntag waren erneut acht Menschen bei einem Überfall
mutmaßlicher ADF-Rebellen auf die Stadt getötet
worden. "Seit Anfang Oktober 2014 sind in der Stadt Beni und
ihrer Umgebung mindestens 101 Menschen Opfer von Massakern
mutmaßlicher ADF-Kämpfer geworden", erklärte der
GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Sonntag in Göttingen.
"Die Menschen in der Stadt sind tief verunsichert und brauchen
endlich angemessenen Schutz, damit der Terror gegen die
Zivilbevölkerung eingedämmt wird." Auch
Pygmäen-Gruppen, die in den Wäldern in der Umgebung der
Stadt leben, werden immer wieder Opfer von Entführungen und
der zunehmenden Gewalt von ADF-Kämpfern.
Bei dem jüngsten Übergriff waren in der Nacht zum
Sonntag in dem im Osten der Stadt gelegenen Viertel Bel Air sechs
Zivilisten und zwei Soldaten getötet worden. Erst am
Donnerstag waren in der Umgebung der Stadt in verschiedenen
Dörfern neun Menschen vermutlich von ADF-Kämpfern
ermordet worden. So verbrannte eine Bäuerin in ihrer von den
Rebellen niedergebrannten Hütte, andere Bauern sowie
Goldgräber wurden mit Macheten-Hieben getötet. In den
Wochen zuvor waren bereits 84 Zivilisten bei Übergriffen von
Kämpfern getötet worden.
Die bewaffnete ugandische islamische Oppositionsbewegung Allied
Democratic Forces (ADF) hat ihre bedeutendste Rückzugsbasis
im Osten des Kongo in der Umgebung der Stadt Beni. Seit April
2013 hat sie ihren militärischen Kampf deutlich
verschärft und mit Zwangsrekrutierungen die Zahl ihrer
Kämpfer spürbar erhöht. Unter Einsatz massiver
Gewalt beschafft sie sich Nahrungsmittel und andere
benötigte Güter bei den Bauern in der Umgebung Benis.
Rücksichtslos geht sie auch mit Macheten gegen die
Zivilbevölkerung vor.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101001de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081124de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081119de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081031ade.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/pigmei-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/uganda.html
in www: de.wikipedia.org/wiki/Demokratische_Republik_Kongo