In: Home > News > Kongo: Weltsicherheitsrat berät über Entsendung von mehr Blauhelmsoldaten
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Bozen, Göttingen, 19. November 2008
Flüchtlinge im Gebiet von Songolo, 40 Km südlich von Bunia, 30.10.2008.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat die
Diskussion über die Entsendung europäischer Soldaten
zur Unterstützung der UN- Friedenstruppe MONUC im Kongo am
Mittwoch als irreführend bezeichnet. Die Debatte lenke von
den tatsächlichen Problemen beim Schutz der
Zivilbevölkerung ab. Es reiche nicht aus, im
Weltsicherheitsrat nur über eine Verstärkung der MONUC
zu reden, für die sich auch die Europäische Union
einsetze. Thema müsse es vor allem sein, wie die
Effektivität dieses größten
Friedenstruppen-Einsatzes der Vereinten Nationen verbessert
werden könne, forderte die GfbV in Schreiben an die
Mitglieder des Weltsicherheitsrates.
Außerdem müsse der Auftrag der UN-Friedenstruppe
präzisiert werden. Mit ihrem derzeitigen Mandat sei die
MONUC zum Scheitern verurteilt, da sie weder von der
Zivilbevölkerung noch von den Konfliktparteien als neutrale
Kraft wahrgenommen und von der kongolesischen Armee sogar gezielt
diskreditiert werde. Die Blauhelme sollen einerseits die
Zivilbevölkerung vor Übergriffen aller Konfliktparteien
schützen und andererseits gemeinsam mit der kongolesischen
Armee Hutu-Rebellen der FDLR zu bekämpfen, die für den
Völkermord in Ruanda verantwortlich gemacht werden.
"Angesichts des dramatischen Vertrauensverlustes und der geringen
Effektivität der MONUC muss der Weltsicherheit Konsequenzen
ziehen aus dem Scheitern der Friedensmission", erklärte der
GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius. Mit der nun von Frankreich
vorgeschlagenen Aufstockung der MONUC um 2.785 Soldaten sei
für die Zivilbevölkerung im Kongo nicht viel
gewonnen.
Zwar sei es begrüßenswert, dass Bundespräsident
Horst Köhler mit seiner gestern geäußerten
Forderung, Europa müsse sich an dem MONUC- Einsatz
beteiligen, die Aufmerksamkeit erneut auf die dramatische Lage im
Kongo gelenkt habe. "Doch jetzt muss sich die EU fragen, warum
die von Europa finanziell großzügig unterstützte
Reform der regulären Armee nicht greift", sagte der
Menschenrechtler. Die EU dürfe nicht tatenlos zusehen, wie
trotz ihres 2005 begonnenen EUSEC-Programmes kongolesische
Soldaten mit Plünderungen und Vergewaltigungen Angst und
Schrecken verbreiteten. Außerdem kooperiere die
kongolesische Armee offensichtlich mit den Hutu- Rebellen der
FDLR. Dagegen müssten wirksame Schritte ergriffen werden.
Die EU dürfe nun nicht wegschauen, verlange sie doch seit
Jahren die Entwaffnung dieser Terror verbreitenden Rebellen.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081031ade.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2007/071123ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070829ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060517de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060320de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060310ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060306de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060210de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060206de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060124de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/pigmei-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/uganda.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/ruanda-dt.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/ruanda/ruan-de.html
in www: www.irinnews.org/audiofiles/drc_forcedflee_low.html
| www.irinnews.org/Report.aspx?ReportId=81177
| www.monuc.org/Home.aspx?lang=en
| www.ictr.org