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Bozen, Göttingen, 12. Juli 2016
Mauretanien: Menschenrechtler protestieren für Freilassung von Sklaven. Foto: GfbV-Archiv.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat den
Behörden Mauretaniens vorgeworfen, systematisch die
Anti-Sklaverei-Organisation IRA-Mauritanie zu zerschlagen. "17
führende Vertreter der Menschenrechtsorganisation wurden
seit dem 30. Juni 2016 festgenommen, 14 von ihnen befinden sich
noch immer in Haft und gegen sie werden Strafprozesse
vorbereitet", berichtete der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am
Dienstag in Göttingen. In einem Schreiben an
EU-Entwicklungskommissar Neven Mimica forderte die
Menschenrechtsorganisation: "Die EU muss jetzt reagieren und mit
einem klaren Signal für den Schutz der
Menschenrechtsverteidiger eintreten. Jede neue
Entwicklungskooperation mit Mauretanien sollte von einer
Freilassung der inhaftierten Menschenrechtler abhängig
gemacht werden."
Der Verbleib der 14 noch inhaftierten Sklaverei-Kritiker ist
ungeklärt. "Wir sind in ernster Sorge um das Leben und die
Gesundheit dieser Menschenrechtler. Denn die Mobilisierung einer
umfangreichen Sonderkommission der Polizei lässt
befürchten, dass die unbequemen Sklaverei-Kritiker für
immer zum Schweigen gebracht werden sollen", sagte Delius.
Zuletzt waren am vergangenen Wochenende mit Mohamed Ould Datti,
Lo Ousmane, Dah Ould Boushab, Ousmane Anne und Abou Abdallahi
Diop noch einmal fünf führende Repräsentanten der
IRA-Mauritanie festgenommen und nur einer von ihnen später
wieder freigelassen worden.
Auslöser der Verhaftungswelle waren Proteste ehemaliger
Sklaven gegen die Zwangsräumung ihrer Häuser in einem
Armenviertel. Die Behörden machen die IRA für die
teilweise auch gewaltsame Demonstration verantwortlich und
ermitteln wegen Landfriedensbruch, Widerstands gegen die
Staatsgewalt und Mitgliedschaft in einer illegalen Organisation.
Die Menschenrechtler weisen jede Verantwortung für die
Gewalt zurück und werfen den Behörden vor, nur einen
Vorwand zur Kriminalisierung der Menschenrechtler zu
suchen.
Mit den willkürlichen Festnahmen führender Vertreter
der IRA-Mauritanie spitzt sich der seit Jahren andauernde
Konflikt zwischen der bedeutendsten Anti-Sklaverei-Organisation
des Landes und der Regierung weiter zu. Seit sechs Jahren
verweigern die Behörden der 2008 gegründeten IRA die
Anerkennung als Nichtregierungsorganisation. Der
IRA-Präsident und Träger des Weimarer
Menschenrechtspreises Biram Dah Abeid kam erst im Mai 2016 nach
555 Tagen Haft frei. Biram hält sich zurzeit in den USA auf,
da seine Organisation vom US-Außenministerium mit einem
Preis ausgezeichnet wurde. Es ist bereits die sechste
internationale Auszeichnung, die die IRA für ihren Kampf
gegen Sklaverei erhielt.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160323de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150821de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2014/141218de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/131206de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120904ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120823de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/harat.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/haratin.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/mauret.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Mauretanien
| www.woz.ch/artikel/2005/nr04/international/11306.html
| www.sosesclaves.org |
www.onlinereports.ch/2000/Sklaven.htm
|
http://portal.unesco.org/culture/en/files/38496/12480982465Musique_et_danse_chez_les_Haratin_de_Mauritanie_(Fran%E7ais).pdf/Musique%2Bet%2Bdanse%2Bchez%2Bles%2BHaratin%2Bde%2BMauritanie%2B(Fran%E7ais).pdf