In: Home > News > Mauretanien: Träger des Weimarer Menschenrechtspreises am Karfreitag seit 500 Tagen in Haft
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Bozen, Göttingen, 23. März 2016
Mauretanien: Menschenrechtler protestieren für Freilassung von Sklaven. Foto: GfbV-Archiv.
Seit 500 Tagen inhaftiert, bleiben der Träger des
Weimarer Menschenrechtspreises 2011, der mauretanische
Sklaverei-Kritiker Biram Dah Abeid und sein Stellvertreter Brahim
Ramdhane standhaft: Nach Angaben der Gesellschaft für
bedrohte Völker (GfbV) haben sie sich nicht kompromittieren
und zur Zusammenarbeit mit der Staatssicherheit in dem
nordwestafrikanischen Land drängen lassen. Die in
Göttingen ansässige internationale
Menschenrechtsorganisation forderte die Freilassung der
Gefangenen.
"Statt Sklaverei endlich wirksam zu bekämpfen und
Sklavenhalter hinter Gitter zu bringen, werden Kritiker gezielt
kriminalisiert und eingesperrt. Dabei sehen es die Gesetze
Mauretaniens vor, diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu
bestrafen. Doch Menschenrechtsverteidiger werden mundtot
gemacht", kritisierte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am
Mittwoch in Göttingen. "Mauretaniens Vorgehen ist
beschämend und verletzt internationale Standards für
den Umgang mit Menschenrechtlern." Eine mögliche Freilassung
der Gefangenen war an politische Bedingungen wie Zusammenarbeit
mit staatlichen Behörden und Sicherheitsorganen
geknüpft worden, die für den Präsidenten der
Menschenrechtsorganisation IRA-Mauritanie (Initiative pour la
Résurgence du Mouvement Abolitioniste) und seinen
Stellvertreter unannehmbar waren.
Gemeinsam mit anderen Menschenrechtsaktivisten sind die beiden am
11. November 2014 am Rande einer Demonstration gegen Sklaverei in
der Stadt Rosso festgenommen worden. Biram Dah Abeid hatte an der
ihm vorgeworfenen Demonstration überhaupt nicht mitgewirkt,
sondern war nur gerufen worden, um einen Streit zwischen
Demonstranten und Polizisten zu schlichten. Die
Auseinandersetzungen hatten begonnen, als Demonstranten
versuchten, in die Stadt Rosso zu ziehen, um dem lokalen
Gouverneur eine Protestresolution gegen Sklaverei zu
übergeben.
Trotz der Schlichtungsversuche wurden Biram Dah Abeid und Brahim
Ramdhane in einem Unrechtsprozess zu zwei Jahren Gefängnis
verurteilt. So wurde den Menschenrechtlern vorgeworfen, sich in
einer "illegalen Organisation" zu betätigen. "Dass
IRA-Mauritanie auch fünf Jahre nach der Einreichung ihres
Antrages noch immer nicht offiziell als
Nichtregierungsorganisation anerkannt ist, ist nicht Fehler der
Menschenrechtsorganisation, sondern von den Behörden so
gewollt", erklärte Delius.
Zahlreiche Regierungen in aller Welt und die Vereinten Nationen
haben in den vergangenen anderthalb Jahren die Freilassung der
inhaftierten Menschenrechtler verlangt. Das niederländische
Außenministerium verlieh Birams Organisation sogar
während seiner Haft im Dezember 2015 seinen
Menschenrechtspreis.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150821de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2014/141218de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/131206de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120904ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120823de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110823ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110811de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110106de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/harat.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/haratin.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/mauret.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Mauretanien
| www.woz.ch/artikel/2005/nr04/international/11306.html
| www.sosesclaves.org |
www.onlinereports.ch/2000/Sklaven.htm
|
http://portal.unesco.org/culture/en/files/38496/12480982465Musique_et_danse_chez_les_Haratin_de_Mauritanie_(Fran%E7ais).pdf/Musique%2Bet%2Bdanse%2Bchez%2Bles%2BHaratin%2Bde%2BMauritanie%2B(Fran%E7ais).pdf