In: Home > News > Mauretanien: UN-Menschenrechtspreis für Sklaverei-Kritiker. "Tag der Hoffnung für alle Sklaven in Mauretanien!"
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Bozen, Göttingen, 6. Dezember 2013
Mauretanien: Menschenrechtler protestieren für Freilassung von Sklaven. Foto: GfbV-Archiv.
Als "großartigen Erfolg für die mutigen
Sklaverei-Kritiker in Mauretanien" feiert die Gesellschaft
für bedrohte Völker (GfbV) die Entscheidung der
Vereinten Nationen, dem mauretanischen Menschenrechtler Biram Dah
Abeid den UN-Menschenrechtspreis 2013 zu verleihen. Biram Dah
Abeid wurde von der GfbV vorgeschlagen. Er und fünf weitere
Persönlichkeiten werden am Tag der Menschenrechte (10.12.)
vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen von
UN-Generalsekretär Ban-Ki-moon mit dem
UN-Menschenrechtspreis ausgezeichnet, der alle fünf Jahre
vergeben wird. "Dies ist ein Tag der Hoffnung für alle
Sklaven in Mauretanien", erklärte der GfbV-Afrikareferent
Ulrich Delius. "Niemals zuvor hat ihr Kampf gegen eines der
schlimmsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit so viel
Aufmerksamkeit und Anerkennung bekommen." Schätzungen
zufolge werden noch immer rund 500.000 Menschen in Mauretanien
als Sklaven gehalten. Wie Behörden, Polizei und Justiz dort
verhindern, dass die Sklaverei wirksam bekämpft wird, hat
die GfbV in einem heute veröffentlichten neuen
Menschenrechtsreport dokumentiert.
Biram Dah Abeid ist erst am 3. September 2012 aufgrund
internationaler Proteste aus mauretanischer Haft freigekommen:
Ihm drohte aufgrund seines Engagements eine lebenslange
Gefängnisstrafe. "Die Auszeichnung von Biram Dah Abeid durch
die UN ist eine schallende Ohrfeige für die mauretanischen
Behörden, die ihn und seine Menschenrechtsorganisation IRA
(Initiative zur Wiederbelebung der Abschaffung) systematisch
kriminalisiert", sagte Delius. Bis heute verweigert Mauretanien
der IRA die offizielle Anerkennung als
Menschenrechtsorganisation. Sie hat erst vor wenigen Wochen den
Fall der Sklavin Noura bekannt gemacht. Die 18-Jährige wurde
von den Behörden systematisch eingeschüchtert, damit
sie ihre Anzeige gegen ihre "Herren" zurückzieht.
Die GfbV wirft den mauretanischen Behörden mangelnden
politischen Willen bei der Bekämpfung der Sklaverei vor.
Justizbehörden und Polizei behinderten die Befreiung von
Sklaven systematisch und vereitelten jede Strafverfolgung der
Verantwortlichen. In ihrem neuen Menschenrechtsreport
dokumentiert die GfbV auf 36 Seiten 26 Fälle von Sklavinnen
und Sklaven, die seit dem Inkrafttreten eines
Anti-Sklaverei-Gesetzes im Jahr 2007 Anzeigen gegen ihre
Sklavenhalter erstatteten und eine Bestrafung der
Verantwortlichen verlangten. Doch Polizisten verweigerten die
Annahme von Anzeigen, Staatsanwaltschaften gaben wissentlich
falsche Auskünfte und verschleppten die Ermittlungen und
Gerichte verwässerten Anklagen gegen Sklavenhalter.
"Dies sind keine Einzelfälle, denn Straflosigkeit hat System
in Mauretaniens Umgang mit Sklaverei", kritisierte Delius. Die
Vereinten Nationen hatten die mauretanische Regierung erst im
November 2013 dazu aufgefordert, endlich mehr Initiativen zu
entwickeln, um die Sklaverei nicht nur rechtlich, sondern auch
tatsächlich abzuschaffen.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120904ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120823de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110823ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110811de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110106de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100820de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100621de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/haratin.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Mauretanien
| www.woz.ch/artikel/2005/nr04/international/11306.html
| www.sosesclaves.org |
www.onlinereports.ch/2000/Sklaven.htm
|
http://portal.unesco.org/culture/en/files/38496/12480982465Musique_et_danse_chez_les_Haratin_de_Mauritanie_(Fran%E7ais).pdf/Musique%2Bet%2Bdanse%2Bchez%2Bles%2BHaratin%2Bde%2BMauritanie%2B(Fran%E7ais).pdf