In: Home > News > Gewalt-Eskalation in Myanmar: Regionaler Druck auf Militärführung gefordert
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Bozen, Göttingen, 1. März 2021
Ein Flüchtlingslager der Rohingya in Bangladesch. Foto: EU/ECHO/Pierre Prakash via Flickr.
Nach der erneuten Gewalt-Eskalation durch das myanmarische
Militär ruft die Gesellschaft für bedrohte Völker
(GfbV) die Nachbarländer Myanmars zum gemeinsamen Handeln
auf. Die ASEAN-Staaten, vor allem Indonesien, Malaysia und
Thailand sollten versuchen, die demokratischen Bestrebungen der
Menschen in Myanmar durch gezielte Sanktionen gegen das
Militär-Regime des Landes und sein Wirtschaftsimperium zu
unterstützen. "Die unmittelbaren Nachbarstaaten Myanmars
haben allen Grund, sich mit den Demonstrierenden solidarisch zu
erklären und das Militär zum Rückzug zu
drängen", erklärte Jasna Causevic, GfbV-Referentin
für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung, heute
in Göttingen. "Denn einerseits werden sie in Mitleidenschaft
gezogen, wenn die Generäle noch mehr an der Gewalt-Spirale
drehen. Andererseits wäre ein friedliches, demokratisches
Myanmar ein Gewinn für die gesamte Region." Schon jetzt
hätten diese Länder hunderttausende aus Myanmar
vertriebene Rohingya und Angehörige anderer Minderheiten
aufgenommen. Erneute Vertreibungswellen würden diese ohnehin
armen Staaten hingegen weiter belasten.
"Ohne gezielten Druck wird die Militär-Junta ihren brutalen
Kurs fortsetzen und es wird noch viel mehr Tote geben", erwartet
Causevic. "Dieser Druck muss von allen möglichen Seiten
kommen: aus dem Inneren des Landes, aus westlichen Ländern,
aus der Region selbst und wenn möglich von internationalen
Organisationen. Der UN-Sicherheitsrat müsste den Fall
eigentlich dringend an den Internationalen Strafgerichtshof in
Den Haag verweisen, auch um weitere Verbrechen der letzten Jahre
aufzuklären."
"Durch den Ausnahmezustand und die Gewalt des Militärs ist
das ganze Land paralysiert. Humanitäre Organisationen haben
keinen Zugang, Zivilgesellschaft und Medien können kaum
arbeiten", so Causevic. "Das muss sich schleunigst ändern,
damit Myanmar zur Demokratie zurückkehren und die gesamte
Region Frieden finden kann."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2021/210211de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2021/210202de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2021/210201de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2020/201009de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2020/200909de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2018/181129de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-ic.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=56103
|
www.ec.europa.eu/echo/files/aid/countries/factsheets/rohingya_en.pdf