In: Home > News > Militärputsch in Myanmar: Sanktionen für Demokratie und Menschenrechte
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Bozen, Göttingen, 11. Februar 2021
Ein Flüchtlingslager der Rohingya in Bangladesch. Foto: EU/ECHO/Pierre Prakash via Flickr.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
appelliert an Außenminister Heiko Maas, die demokratischen
Kräfte in Myanmar mit allen verfügbaren Mitteln zu
unterstützen. Dazu müsse er dem Beispiel der USA folgen
und Sanktionen ins Spiel bringen - auch auf europäischer
Ebene. "Tausende Protestierende, Medien- und Kulturschaffende,
Angehörige aller ethnischen Gruppen in Myanmar sowie
Exilorganisationen weltweit fordern einhellig: Das Militär
muss zurück in die Kasernen, die putschenden Generäle
müssen entmachtet und sanktioniert werden", erklärt
Jasna Causevic, GfbV-Referentin für Genozid-Prävention
und Schutzverantwortung. "Deutschland und Europa müssen
Solidarität zeigen und ihr Bekenntnis zu Demokratie und
Menschenrechten mit entschlossenen Maßnahmen untermauern."
Andernfalls drohe eine Wiederholung der Ereignisse von 1988, als
tausende Menschen bei der Niederschlagung von Protesten
getötet wurden.
Gezielte Sanktionen gegen das Militär und sein
Wirtschaftsimperium, Exportkontrollen und Einreiseverbote
für Angehörige von Tatmadaw seien geeignete Mittel, die
die Zivilbevölkerung des Landes weitgehend verschonen
würden. "Vor allem die zahlreichen ethnischen Minderheiten
in Myanmar leiden bereits seit Jahren an Verfolgung und
Unterdrückung. Unter einer erneuten Militärdiktatur
wird sich ihre Lage weiter verschlechtern, Spannungen werden
zunehmen und dauerhafter Frieden wird in immer weitere Ferne
rücken", befürchtet Causevic.
"Im Weltsicherheitsrat werden China und Russland weiterhin alles
blockieren, was den Menschen in Myanmar Hoffnung geben
könnte", so Causevic. "Aber wenigstens zusätzliche
Hilfsmaßnahmen für Notleidende und Flüchtlinge
sollten auch auf UN-Ebene möglich sein." Die GfbV
begrüße daher die morgige Sondersitzung des
UN-Menschenrechtsrates, die auf Vorschlag von
Großbritannien und der Europäischen Union einberufen
wurde. Vermutlich werde eine Resolution die Lage in Myanmar
kommentieren. Auch die Ankündigung der Vereinten Staaten,
als Beobachterin zum UN-Menschenrechtsrat zurückzukehren,
sei eine gute Nachricht. Nun müsse auch Deutschland seinen
Beitrag leisten und den größtmöglichen
politischen Druck ausüben, damit Menschenrechte und
Demokratie nach Myanmar zurückkehren.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2021/210202de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2021/210201de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2020/201009de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2020/200909de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2018/181129de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2018/181016de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2017/17110de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-ic.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/burma/burma-shan-en.html
in www: www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=56103
|
www.ec.europa.eu/echo/files/aid/countries/factsheets/rohingya_en.pdf