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Krieg im Irak

GfbV-International fordert föderalen, demokratischen Irak und rasche Hilfe für die irakische Zivilbevölkerung!

Bozen, Göttingen, Wien, 8. April 2003

Die anglo-amerikanischer Angriffs-Verbände haben das Baath-Regime mittels eines rechtswidrigen Krieges offensichtlich zerschlagen. Ein Regime, das mehr ein als dreieinhalb Jahrzehnte Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord verübte. Das Terror-Regime, die UN-Sanktionen und der Krieg verursachten eine erschreckende Unterversorgung und Mangelernährung. Mindestens zwei Millionen Kinder unter fünf Jahren und eine Million schwangere Frauen benötigen rasch Aufbau-Nahrung. Zehn Millionen Iraker können nicht mehr auf sauberes Trinkwasser zurückgreifen.

Die GfbV fordert deshalb von den USA die sofortige Aufhebung der Sanktionen gegen die Bevölkerung des Iraks, die Anerkennung des Internationalen Strafgerichtshofes, damit dort Saddam Hussein und seinem Regime der Prozeß gemacht werden kann und die Aufnahme unverzüglicher großzügiger humanitärer Hilfe vor. Die USA, Großbritannien und die Staatengemeinschaft müssen dafür sorgen, daß der Nachkriegs-Irak endlich föderalistisch und demokratisch sein wird.

Die EU hat es versäumt, die Aufrüstung des Irak durch europäische Firmen zu verhindern. Deutsche und französische Firmen waren am Aufbau der Giftgasindustrie und Raketentechnik führend beteiligt. Durch die Untätigkeit haben sich die beiden Staaten mitschuldig gemacht und müssen die Opfer des Regimes entschädigen. Deutschland und Frankreich müssen außerdem dafür sorgen, daß die Verantwortlichen der Rüstungsunternehmen zur Rechenschaft gezogen werden. Auch die EU muß finanzielle und materielle Mittel zugunsten der irakischen Bevölkerung zur Verfügung stellen.

Die GfbV-International fordert die UNO auf, die verschiedenen NGO-Recherchen (u.a. der GfbV) über Menschenrechtsverletzungen des Regimes in einer umfassenden Dokumentation zu berücksichtigen. UN-Menschenrechtsinspektoren sollen im Irak für die entsprechende Aufarbeitung der Verbrechen des Baath-Regimes sorgen und die Freilassung aller politischen Gefangenen aus Lagern und Gefängnissen überprüfen. Weiters sollen die UN-Inspektoren auch die zahlreichen Hinweise über Kriegsverbrechen und über die Verwendung von Uranmunition untersuchen.

Die Irak-Anrainer-Staaten Türkei und Iran haben sich am tausendfachen Flüchtlingstod im vergangenen Golfkrieg schuldig gemacht. Auch sie sind verpflichtet, humanitäre Hilfe zu leisten. Die beiden Staaten sollen außerdem angehalten werden, den kurdischen Bevölkerungsgruppen endlich Autonomie zuzugestehen.

Das Beispiel Irak verdeutlich in aller Schärfe, daß Menschenrechtspolitik auch präventive Friedenspolitik ist (wäre). Der Irak (wie der gesamte Nahe Osten) brauchen eine demokratische und rechtsstaatliche Perspektive, wie sie auch alle relevanten irakischen Oppositionsparteien und ethnischen Gruppen fordern. Die GfbV-International stellt sich daher entschieden gegen den Plan der USA im Irak vorerst eine amerikanisch-britische Militärregierung zu bilden und startet eine internationale Initiative zur Förderung von Demokratie und Menschenrechten in der Region.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030328ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030321de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030319de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030314ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030228de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/02-1/020315de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/1-01/15-3-dt.html | www.gfbv.it/2c-stampa/02-1/020221de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030128de-dok.html
* www: www.unhcr.de | www.un.org | www.iccnow.org

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