Bozen, Panama City, 28. August 2004
Mindestens 13 Verletzte sind das Ergebnis einer gewaltsamen
Auseinandersetzung zwischen Ureinwohnern der Gounaan und
Campesinos in Río Hondo, im Südosten von Panama. Nach
Berichten der Lokalpresse wollten erstere die Campesinos
vertreiben, die auf ihrem, dem Land der Ureinwohner eine Farm
betreiben. Dabei gingen beide Seiten mit Macheten, Gewehren und
sogar mit Motorsägen aufeinander los.
Erst nachdem die Polizei in Chimán, das rund 150 Kilometer
von der Hauptstadt Panama City entfernt liegt, ihre Einheiten
verstärkt hatte, bekam sie die Lage wieder halbwegs unter
Kontrolle. "Die Polizeikräfte sind angewiesen worden, die
Ureinwohner zu schützen", sagt Dorian Ríos, Chef des
Indigenen-Departements, das der Regierung unterstellt ist.
Der Kampf um das Land ist in dieser Region Panamas ein
Dauerproblem. Die Indigenen beklagen sich immer wieder, dass die
Campesinos in ihrem Heißhunger nach Land in ihre
Territorien eindringen und rücksichtslos
Waldschlägerungen vorantreiben. Die Campesinos ihrerseits
argumentieren damit, dass die Ureinwohner zwar nur 9 Prozent der
Einwohner Panamas ausmachen, aber 25 Prozent aller
Ländereien besitzen würden.
"Panama gehörte einst zu 100 Prozent den Ureinwohnern",
verteidigt Dorian Ríos die Rechte der indigenen
Bevölkerung. "Außerdem sind die indigenen Territorien
die einzigen, in denen es noch ursprüngliche Wälder
gibt, da die Ureinwohner auf die Natur achten." Die GfbV teilt
diese Ansicht und fordert die Internationale Gemeinschaft sowie
die Regierung Panamas auf, nicht zuzulassen, dass die Territorien
der Ureinwohner weiter beschnitten werden.