Bozen, Bern, 21. September 2004
Der 21. September ist der internationale Tag des Friedens.
Alle Völker sind von der UNO dazu aufgerufen, diesen Tag der
Gewaltlosigkeit zu widmen. Dennoch sterben auch heute auf
Kriegsschauplätzen unschuldige Zivilpersonen, darunter vor
allem Frauen und Kinder. Die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) ruft anlässlich dieses Tages dazu auf,
weltweit die Zivilgesellschaften in Krisengebieten als Keimzellen
eines friedlichen Wiederaufbaus zu fördern.
Konflikte wie jene im Irak, in Tschetschenien, im Sudan oder in
Israel/Palästina fordern bis heute einen unermesslichen
Blutzoll. Gewalt gegen Zivilpersonen, Zerstörung der zivilen
Infrastruktur oder Vertreibungen haben die betroffenen
Gesellschaften gezeichnet. Menschenrechte werden mit Füssen
getreten, Menschen ihrer Lebensgrundlagen beraubt. Im Westen des
Sudans oder in Tschetschenien erreichen die Gewalttaten an der
Zivilbevölkerung längst die Dimensionen eines
Völkermords.
Diesen düsteren Tendenzen gilt es entgegenzutreten. Lokale
Gruppen, die sich für den Schutz der Menschenrechte und
für friedliche Entwicklung einsetzen, sind gezielt zu
fördern. Ihnen kommt eine Schlüsselrolle in
künftigen politisch-gesellschaftlichen Prozessen zu. Die
Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat in diesem
Sinne im Juni 2004 das Forum der tschetschenischen
Zivilgesellschaft initiiert. Mit ähnlicher Zielsetzung plant
sie Projekte zur Menschenrechtsbildung in Afghanistan und im
Kosovo.
Vorreiterrolle der Schweiz gefordert Zivilgesellschaften in
Krisengebieten spielen eine tragende Rolle bei der
Konfliktbewältigung und dem folgenden Aufbau einer stabilen
Nachkriegsordnung. Die Stärkung dieser Rolle trägt
somit zu einer nachhaltigen Entwicklung bei. Die GfbV appelliert
anlässlich des UNO-Tages des Friedens an die Schweiz und die
internationale Gemeinschaft, mit einer verstärkten
Förderung von Projekten der zivilen Friedensförderung
zu einer Perspektive des Friedens in Kriegsgebieten beizutragen.
Diese zentrale Aufgabe darf nicht durch kurzsichtige
Sparprogramme gefährdet werden. Die Schweiz im speziellen
ist gefordert, ihre Vorreiterrolle in diesem Bereich weiter
voranzutreiben.