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Eröffnung des Internationalen Polarjahres

Klimawandel: Ureinwohner in der Arktis sind akut bedroht - Forscher sollen indigenes Wissen in ihre Arbeit einbeziehen

Bozen, Göttingen, Berlin, 1. März 2007

Lena Slepsova, ein Ewenkenmädchen aus Yakutien (Sibirien) Während der Eröffnung des Internationalen Polarjahrs 2007/2008 in Berlin hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) gemeinsam mit Delegierten der Inuit aus Grönland auf die akute Bedrohung der arktischen Ureinwohner durch den Klimawandel hingewiesen. "Schon seit vielen Jahren beobachtet die indigene Bevölkerung in den Polarregionen gravierende Klimaveränderungen", sagte Kerstin Veigt, Mitarbeiterin im GfbV-Referat Indigene Völker, während der Mahnwache der Menschenrechtsorganisation vor dem Tagungshaus. "Internationale Wissenschaftler und indigene Experten und Gemeinschaften müssen eng zusammenarbeiten, damit der Klimawandel vollständig erfasst und seinen Folgen adäquat begegnet werden kann. Die Betroffenen müssen gehört und ihr indigenes Wissen muss berücksichtigt werden."

Im Internationalen Polarjahr 2007/2008, das durch den International Council for Science (ICSU) und die World Metereological Organisation (WMO) getragen wird, wollen Wissenschaftler die Rolle der Arktis und Antarktis für das Klima und die Ökosysteme der Erde mit groß angelegten Messkampagnen und Feldarbeiten untersuchen.

"In der Arktis sind die indigenen Völker von den Folgen des Klimawandels besonders früh und stark betroffen, obwohl sie selbst kaum etwas dazu beigetragen haben", erklärte Veigt. Doch statt die rund 400.000 Angehörigen dieser Gemeinschaften bei der Bewältigung der Klimaschäden zu unterstützen, sähen Regierungen und Konzerne meist nur den eigenen Vorteil: Durch das Schmelzen des arktischen Eises sind bisher unberührte Ressourcen jetzt leichter zugänglich und können abgebaut werden - mit allen negativen Konsequenzen für die Umwelt und die dort lebenden Menschen. Während es in der Antarktis untersagt sei, Rohstoffabbau zu betreiben, fehlen den Ureinwohnergemeinschaften der Arktis die Rechtsstandards zum Schutz ihrer Umwelt. Auch deshalb stünden sie buchstäblich vor dem Aus.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070228de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/061108de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060526de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060314de.html | www.gfbv.it/3dossier/siberia/klima2006-de.html | www.gfbv.it/3dossier/ind-voelker/0608report-de.html | www.gfbv.it/3dossier/siberia/sakhal-de.html | www.gfbv.it/3dossier/siberia/indsibdt.html

* www: www.ip-ipy.org | www.raipon.org | www.gwichin.org | http://arcticcircle.uconn.edu/ANWR/anwrgwichin.html | www.gwichin.nt.ca | http://arctic.fws.gov | http://unfccc.int | www.npolar.no/ansipra/english/index.html

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