Bozen, 23. November 2007
Der Internationale
Journalistenpreis "Città di Siena-Isf" wurde dieses Jahr
an zwei junge kurdische Journalisten vergeben, die leider den
Preis nicht persönlich entgegen nehmen konnten. Das
Preiskomitee wollte mit dieser Verleihung auf die dramatische
Lage der kurdischen Presse und auf die fehlende Pressefreiheit
für kurdische Journalisten im Iran aufmerksam machen. Die
zwei Gewinner des Preises, die kurdisch-iranischen Journalisten,
Adnan Hassanpour (27 Jahre alt) und Abdolvahed "Hiwa" Boutimar
(29 Jahre alt), sind zur Zeit im iranischen Gefängnis der
Stadt Sanandaj in Haft, wo sie auf die Vollstreckung der
Todesstrafe durch Erhängen warten, zu der sie am 16. Juli
2007 von einem Gericht der Islamischen Revolution verurteilt
worden sind. Im Jänner 2007 wurden die zwei Journalisten mit
der Anklage auf subversive Aktivität gegen die
Integrität des Staats, Spionage und separatistische
Propaganda verhaftet. In Wahrheit wandten sich die Artikel der
Journalisten gegen die systematischen Verfolgungen der Kurden in
der kurdischen Region Irans.
Adnan Hassanpour, dessen Todesstrafe am 22. Oktober von Obersten
Gerichtshof der Islamischen Republik bestätigt wurde, ist
Journalist der Wochenzeitschrift "Asu", die im August 2005 vom
Minister für Kultur und islamische Orientierung suspendiert
wurde. Sowohl Boutimar als auch Hassanpour haben einen langen
Hungerstreik hinter sich. Beide Journalisten sympathisieren mit
der größten kurdischen Partei Irans, der
Demokratischen Partei Kurdistans, die auch der Sozialistischen
Internationalen angehört. Zur Preisverleihung, die am 30.
November 2007 in Siena stattfindet, werden Khalil Bahramian
(Verteidigungsanwalt der Journalisten), Layli Hassanpour
(Schwester von Adnan), Hadi Boutimar (Bruder von di Hiwa), Hai
Hassan Charafi (Amtssekretär der Demokratischen Partei des
iranischen Kurdistans) und Ahmad Rafat (iranischer Journalist,
Berichterstatter für ADN Kronos International) anwesend
sein.