In: Home > News > Indien: Erneut radikaler Hindu-Führer ermordet
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Bozen, Göttingen, 5. November 2008
Tausende christliche Adivasi drängen sich in Flüchtlingslagern. Foto: GfbV.
Nach der Ermordung eines Führers der radikalen
Hindu-Bewegung Rashtriya Swayamsevak Sangh (RSS) im ostindischen
Bundesstaat Orissa am heutigen Mittwoch befürchtet die
Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) eine neue Welle
der Gewalt gegen Christen. Deshalb appellierte die
Menschenrechtsorganisation dringend an den indischen
Premierminister Manmohan Singh, den Schutz dieser Minderheit
sicherzustellen.
Der 40 Jahre alte Kleinunternehmer und RSS-Aktivist Dhanu Pradhan
wurde am Vormittag in dem Dorf Kumbharagaon im Kandhamal Distrikt
(Bundesstaat Orissa) von drei mutmaßlichen Anhängern
maoistischer Rebellen erschossen. Unter den Christen löste
der Mord Panik aus. Denn viele Angehörige dieser
Glaubensgemeinschaft wurden in den vergangenen Wochen bereits
Opfer pogromartiger Übergriffe, nachdem am 23. August 2008
der radikale Hindu- Führer Swami Lakshmanananda ermordet
worden war.
Für den ersten Mord hatten fanatisierte Hindu Christen
verantwortlich gemacht, obwohl Maoisten dafür in einem
Bekennerschreiben die Verantwortung übernommen hatten. 59
Christen wurden Opfer der Attacken nationalistischer
Hindu-Gruppen, mehr als 50.000 mussten flüchten. 150
kirchliche Einrichtungen wurden niedergebrannt, in rund 300
Dörfern wurden 4.400 Häuser der Christen zerstört.
Mehrfach wurden Christen auch von lokalen Sicherheitskräften
als Tatverdächtige verhaftet. Mangels Beweisen wurde jedoch
noch nicht einmal Anklage gegen sie erhoben.
"Der Ruf Indiens ist in Gefahr, wenn es den Behörden nicht
gelingt, den Ausbruch neuer Gewalt gegen Christen zu verhindern",
erklärte der GfbV- Asienreferent Ulrich Delius. In der
Koalitionsregierung des Bundesstaates Orissa ist auch die
Bharatiya Janata Party (BJP) vertreten, die immer wieder zu
anti-christlichen Übergriffen mobilisiert habe. Die
Katholische Bischofskonferenz Indiens sowie die Bischöfe in
Orissa hatten der Landesregierung von Orissa und der indischen
Bundesregierung in den vergangenen Wochen mehrfach vorgeworfen,
Christen nur unzureichend und viel zu spät geschützt zu
haben.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081029de.html
|www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080929de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080915de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080114de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/02-1/020312de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/01-3/010906de.html
| www.gfbv.it/3dossier/h2o/indien.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/adivasi.html
in www: www.indianchristians.in |
www.achrweb.org | www.cryaboutit.com/deaddog/GreatThinkers/Democracy.html