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Bozen, Göttingen, 27. November 2008
Indien, Orissa: 'Stop Violence Against Christians Rally'.
Aufgrund der Terroranschläge mutmaßlicher
muslimischer Extremisten in Bombay fürchten Indiens Muslime,
unter Generalverdacht der Terror-Unterstützung zu geraten.
Außerdem wachse unter Indiens 138 Millionen Muslimen die
Sorge um die persönliche Sicherheit, da Racheakte radikaler
Hindu-Organisationen nicht ausgeschlossen seien, berichtete der
GfbV- Asienreferent Ulrich Delius am Donnerstag. "Indiens Muslime
sind die großen Verlierer der Ausweitung des Terrorkampfes
muslimischer Extremisten auf den Subkontinent." Denn die
Gewaltbereitschaft einer kleinen radikalen Minderheit
gefährde langfristig den Status der zweitgrößten
muslimischen Gemeinschaft der Welt. Für Indiens Muslime sei
diese Entwicklung besonders tragisch, da sie ohnehin zu den am
meisten benachteiligten Bevölkerungsschichten
zählten.
Unter Indiens Hindu-Mehrheitsbevölkerung breite sich immer
mehr eine anti-muslimische Stimmung aus. Schon nach
Terroranschlägen in Ahmedabad im Juli 2008 hätten sich
viele muslimische Inder in ihrer persönlichen Sicherheit
bedroht gefühlt und sich als "Bürger zweiter Klasse"
empfunden. Hindu-Nationalisten schürten Hass und Abneigung
gegenüber der religiösen Minderheit. So erklärte
der Ministerpräsident des Bundesstaates Gujarat, Narendra
Modi öffentlich: "Nicht jeder Muslim ist ein Terrorist. Aber
jeder Terrorist ist Muslim."
Viele Muslime fühlten sich in den letzten Monaten in der
Öffentlichkeit argwöhnisch beobachtet. So genüge
es schon, in öffentlichen Verkehrsmitteln hastige Bewegungen
zu machen, um verdächtig zu erscheinen. Daher zögen
sich Muslime immer mehr ins Privatleben und in ihre
religiöse Gemeinschaft zurück. "Wenn Indiens Politiker
gegen diese Entwicklung nicht beherzt vorgehen, droht Indiens
Muslimen eine Ghettoisierung und der Demokratie eine große
Gefahr", warnte Delius.
Krampfhaft bemühten sich Indiens Muslime seit Monaten, sich
von jeder politisch motivierten Gewalt zu distanzieren. So
hätten mehr als 6.000 muslimische Gelehrte, Geistliche und
Führer der Bevölkerungsgruppe aus Indien den
Terrorismus auf einer Konferenz am 10. November 2008 verurteilt.
Im Mai 2008 sei bereits eine Fatwa verkündet worden, die
jeden Terror verboten hat. In einem im Jahr 2007 bekannt
gewordenen vertraulichen Regierungsbericht wurde festgestellt,
dass 31 Prozent der Muslime in Indien unter der Armutsgrenze
lebten. Ein Viertel aller Kinder besuche nicht die Schule, die
Hälfte aller Frauen könne nicht lesen und schreiben.
Auch fehle es meist an angemessener Wohnung, Gesundheitsbetreuung
und Arbeit.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081113de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081111de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081105de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080114de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/02-1/020312de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/01-3/010906de.html
| www.gfbv.it/3dossier/h2o/indien.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/adivasi.html
in www: www.indianchristians.in |
www.achrweb.org | www.cryaboutit.com/deaddog/GreatThinkers/Democracy.html