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Bozen, Göttingen, 23. April 2009
Sri Lanka. Militär auf den Straßen vor UNHCR-Gebäude in Trincomalee. Foto: Thomas Benedikter.
China schürt die Gewalt in Sri Lanka und nimmt so den Tod
von tausenden Bürgerkriegsflüchtlingen in Kauf. Diesen
schweren Vorwurf hat die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) am Donnerstag erhoben, nachdem eine gemeinsame
Resolution des Weltsicherheitsrats zu dem Konflikt am Widerstand
der Volksrepublik tags zuvor gescheitert war. "Mit seiner
Blockadepolitik und seinen fortgesetzten Waffenlieferungen ist
China mitverantwortlich für die Eskalation der Gewalt in Sri
Lanka", kritisierte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius in
Göttingen. Peking habe so erneut gezeigt, dass
Menschenrechte in der chinesischen Politik keinen Stellenwert
hätten. Offenbar verfolge die chinesische Regierung ihre
eigenen politischen Interessen um jeden Preis und sei nur bedingt
bereit, weltpolitisch verantwortlich zu handeln.
In einer Sondersitzung des Weltsicherheitsrates am Mittwoch hatte
sich China vor allem geweigert, zu einem sofortigen
Waffenstillstand aufzurufen, da es eine Reorganisation und
Stärkung der tamilischen Bewegung "Befreiungstiger von Tamil
Eelam" fürchtet. So hatte der Weltsicherheitsrat nur die
tamilischen Rebellen dazu aufgerufen, ihre Waffen niederzulegen.
An die Regierung Sri Lankas wurde die Forderung gerichtet,
Helfern freien Zugang zur Konfliktregion zu gewähren.
"Peking verwahrt sich gegen jede Initiative zur Eindämmung
des Krieges zwar mit dem Argument, dies sei eine Einmischung in
die inneren Angelegenheiten Sri Lankas. Doch mit massiven
Waffenlieferungen mischt sich China seit Jahren in den Konflikt
ein", kritisierte Delius. China zähle inzwischen zu den
bedeutendsten Waffenlieferanten der Armee Sri Lankas. Im Krieg
eingesetzt würden Jian 7-Kampfjets aus chinesischer
Produktion, JY-11-3D-Radare zur Überwachung des Luftraumes
sowie Boden-Luft- Raketen aus chinesischer Fertigung.
Ohne Waffen aus China hätte die Armee Sri Lankas niemals
erfolgreich ihre im Januar 2009 begonnene Militäroffensive
vorantreiben können, sagte der Menschenrechtler. Im April
2007 hatte Sri Lanka ein Abkommen mit dem chinesischen
Unternehmen Poly Technologies über Rüstungslieferungen
im Wert von 37,6 Millionen US-Dollars unterzeichnet. Das Abkommen
sah unter anderem die Lieferung von 70.000 Granaten für die
Artillerie vor. Auch wurden Bomben, Maschinengewehre sowie eine
modernere Ausstattung für Sri Lankas Marine geliefert.
Die Volksrepublik China ist nicht nur das bedeutendste Geberland
Sri Lankas und unterstützt die Regierung in Colombo
jährlich mit Zuwendungen in Höhe von einer Milliarde
US-Dollars. Sie ist auch Sri Lankas wichtigster
Wirtschaftspartner in Asien. Mit großen
Entwicklungsvorhaben, wie dem voraussichtlich im Jahr 2010 fertig
gestellten neuen Hafen in der Stadt Hambantota, hat China Sri
Lanka als Bündnispartner gewonnen.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090421de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090211de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090202de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090126de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080204de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/srilanka/srilanka.html
| [> EN ]
www.gfbv.it/3dossier/asia/srilanka/srilanka-jp.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030206de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050316ade.html
in www: www.peace-srilanka.org |
www.peaceinsrilanka.org |
www.vedda.org | www.sarvodaya.org | www.priu.gov.lk | www.tamilcanadian.com |
http://en.wikipedia.org/wiki/Liberation_Tigers_of_Tamil_Eelam
| www.hrw.org/en/asia/sri-lanka